



Dietmar Lutz
Ein Jahr
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Autor(en) | Vanessa Joan Müller |
Gestaltung | Adeline Morlon |
Umschlag | Hardcover in Leinen mit Schutzumschlag |
Maße | 13 x 17 cm |
Seitenzahl | 416 |
Abbildungen | 365 |
Sprache(n) | Deutsch |
ISBN | 978-3-96912-062-0 |
Tag um Tag
Ein Jahr lang, von August 2020 bis August 2021, hat Dietmar Lutz (geb. 1968 in Ellwangen, lebt und arbeitet in Düsseldorf) jeden Tag ein Bild gemalt oder eine Zeichnung gemacht, in denen Momente seines Alltags zu sehen sind. Alle 365 Arbeiten sind in chronologischer Reihenfolge entweder direkt oder auf Fotografien im Umfeld ihrer Entstehung abgebildet. Sie lassen das Jahr aus einer radikal subjektiven Perspektive Revue passieren. Die Gemälde halten Erinnerungen fest, sind aber jeweils aus einer bestimmten Situation heraus entstanden, ohne dieser zwangsläufig Ereignishaftigkeit zuzuschreiben. Der Künstler beobachtet sich selbst in seiner Welt und definiert seine Rolle in ihr. Das Malen als tägliche Aufgabe scheint die Zeit zu strukturieren, nicht umgekehrt. Jedes Bild erschließt einen neuen Raum, in dem die unterschiedlichen Facetten der Zeit sinnlich erfahrbar werden.
Dietmar Lutz studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und ist für seine großformatigen Gemälde bekannt, in denen er Alltagssituationen beschreibt und Referenzen zur Film- und Literaturgeschichte kreiert. Lutz ist Mitbegründer des deutsch-britischen Künstlerkollektivs hobbypopMuseum, mit dem er unter anderem auf der 1. Athen Biennale, bei Deitch Projects in New York und in der Tate Britain in London ausgestellt hat.
Weitere Bücher
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Peter Zimmermann
abstractness26€ In den WarenkorbGrenzgänge der Originalität
Peter Zimmermann (geb. 1956 in Freiburg, lebt und arbeitet in Köln) zählt zu den bedeutendsten Künstlern konzeptueller Malerei. In seinem Werk experimentiert er konsequent mit bildnerischen Reproduktionstechniken und wird mit den Book Cover Paintings Ende der 1980er Jahre international bekannt. Motive von Buchcovern wie dem Diercke Weltatlas oder den Polyglott Reiseführern bringt Zimmermann mit Öl und Epoxidharzen auf die Leinwand. Das Verhältnis von Original und Abbild ist zentrales Thema seines Schaffens, mit dem er sich in der Ambivalenz von künstlerischer und digitaler Autorschaft bewegt. Die Monografie vereint frühe Werke und eine Auswahl aus aktuellen Produktionen.
Peter Zimmermann studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und war von 2002 bis 2007 Professor an der Kunsthochschule für Medien Köln.
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Nikolaus List
Analphabetismus Nr. 737€ In den WarenkorbDie farblich betörenden, zwischen Opulenz und Verhaltenheit changierenden Bilder von Nikolaus List (geb. 1965 in Frankfurt am Main, lebt und arbeitet in Berlin) thematisieren die Beziehung von Natur und Künstlichkeit. Naturbeobachtungen im Umland Berlins verbinden sich in ihnen mit der Künstlichkeit barocker Gärten oder früher Videospiele. List beschäftigt sich mit der menschlichen Wahrnehmung, der gemalte Raum wechselt dabei zwischen zentralperspektivischer Tiefe und schematisierter Flachheit. Die rhythmisch gegliederten Kompositionen heben die Hierarchie zwischen Vordergrund und Hintergrund auf. Dieser Effekt wird durch die oftmals dissonante Farbwahl verstärkt und lässt Lists Kunst als „dezidiert anti-erhaben und anti-minimal“ erscheinen. Ein gestürzter Baum, leuchtendes, wucherndes, sich windendes Geäst wird zur Metapher für unsere Beziehungen, unsere Existenz, für Werden und Vergehen, Erneuerung und Zeit.
Nikolaus List studierte bei Thomas Bayrle, Peter Kogler und Christa Näher an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt. Er hatte Lehraufträge für Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee und dem Berlin Art Institute.
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James Francis Gill
Werkverzeichnis der Druckgrafik, Band 139€ In den WarenkorbDas Werkverzeichnis des Mitbegründers der amerikanischen Pop Art
James Francis Gill (geb. 1934 in Tahoka, lebt und arbeitet in Texas) zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen und Künstlern der amerikanischen Pop Art. Seine oft auf Fotografien basierenden Gemälde eröffnen einen ungewohnt persönlichen Zugang zu den Ikonen der 1950er- und 1960er Jahre. Gill wurde schlagartig zum gefeierten Künstler Hollywoods, als sein Marilyn Triptych 1962 – noch vor den Werken von Andy Warhol – in die ständige Sammlung des Museum of Modern Art in New York aufgenommen wurde. Durch Freundschaften zu Berühmtheiten wie John Wayne, Martin Luther King oder Marlon Brando ist Gill als Künstler Zeitzeuge einer ganzen Generation geworden. Er wahrte jedoch Distanz zum überschwänglichen Hollywood jener Zeit und zog sich 1972 überraschend zurück, um erst dreißig Jahre später wieder auf dem Kunstmarkt zu erscheinen. Der Catalogue Raisonné in zwei Bänden dokumentiert eindrucksvoll sein Schaffen von frühen politischen Motiven zu den Pop-Art-Ikonen seines Spätwerks.
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Austin Eddy
Selected poems40€ In den WarenkorbDer US-amerikanische Maler und Bildhauer Austin Eddy (geb. 1986 in Boston, lebt und arbeitet in Brooklyn) setzt sich seit 2018 mit den Ausprägungen der modernen Malerei in einer Welt zwischen Abstraktion und Figuration auseinander. Eddys Kindheit und Jugend wurden von den Bildwelten in Comics, Cartoons und auf Plattencovern geprägt. Anfang der 2010er Jahre studierte er in Chicago bei Barbara Rossi, die in den 1960er Jahren zu den Chicago Imagists gehörte. Die Dekonstruktion alltäglicher Dinge in unzählige Formen und Farben wurde zu seinem zentralen Thema. Eddys Arbeiten spielen mit leuchtenden Farben, überlagerten Texturen, lebendigen Vogelmotiven und abstrakten Lichtebenen, während sie gleichzeitig die menschliche Existenz mit Verlusten und dem Vergehen der Zeit thematisieren. Seine am Rande der Realität angesiedelten Gemälde und Skulpturen sind wie visuelle Gedichte, die den flüchtigen Moment feiern, der nur eine Sekunde lang existiert, bevor er in die Vergangenheit entschwindet.
Austin Eddy machte 2010 einen Bachelor of Fine Arts an der School of the Art Institute of Chicago.
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Katharina Arndt
While waiting for Death38€ In den WarenkorbDas Leben besteht zum Großteil aus Banalitäten. Was man daraus macht? Katharina Arndt hat sich entschieden, dicke Pinsel in leuchtende, kräftige Acrylfarben zu tauchen, die sie ohne Rücksicht auf die vermeintlichen Graubereiche des Lebens flächig aufträgt. Jeder Strich hat Gültigkeit, es gibt keine Reue oder Verzagtheit, alles ist vordergründig, alle Bildelemente sind gleichwertig. Die Menschen auf Arndts Malereien der Jahre 2022–23, die in diesem Katalog versammelt sind, sind einfach nur da, für den Moment, glotzen in ihre Handys, stopfen Burger in sich rein. Mehr nicht. Ihre Arbeiten sind damit Zerrbilder unserer nach Sinnlichkeit lechzenden Spaßgesellschaft, in der wir immer mit einem Auge im Virtuellen festhängen. Umso schwerer fällt uns die Konfrontation mit der physischen Realität, die so ganz ohne Fotofilter doch einige Imperfektionen aufweist. Und deshalb schwingen in diesen Bildern bei all der Freude an den grellen Farben auch die Melancholie und der Tod mit. Wissend, dass der Abschied naht, reizen Arndts Figuren ihre Sinne. Sie vertreiben sich die Zeit bis zum Ende mit schrillen Trivialitäten, sind erregte Sisyphusse, die sich in der glitzernden Unzulänglichkeit suhlen.
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Ruth Wolf-Rehfeldt – Wie eine Spinne im Netz
38€ In den WarenkorbRuth Wolf-Rehfeldt (geb. 1932 in Wurzen; lebt in Berlin) ist eine der wenigen Künstlerinnen, die sich in der DDR der Schreibmaschinengrafik widmeten. Auf ihrer „Erika“-Schreibmaschine ließ sie aus Buchstaben, Zahlen, Kommas und Pluszeichen fantasievolle Bilder entstehen. Unter ihren Händen verwandelten sich die schwarzen und roten Lettern in poetische Sprachbilder, sanft dahingleitende Wellen, serielle Muster und in architektonische oder figurative Gebilde. Diese Typewritings suchen die Nähe zur Konkreten Poesie und weisen deutliche Parallelen zur Konzeptkunst und Minimal Art auf. In den 1980er-Jahren wurden sie zudem zu Collagen erweitert, die an die dadaistischen Bildmontagen Hannah Höchs erinnern. Mit ihren Grafiken partizipierte Wolf-Rehfeldt auch aktiv am Mail Art-Programm der DDR. Sie verschickte die Typewritings an Künstler:innen außerhalb der unüberwindbaren, nationalen Grenzen und baute so ein umfangreiches Kommunikationsnetz auf, das sich um den gesamten Globus spannte.
Die reich bebilderte Monografie unterstreicht die Vielfalt und darüber hinaus die Aktualität von Wolf-Rehfeldts Arbeiten, die unter dem Eindruck des Kalten Krieges entstanden und den fragilen Zustand des Friedens thematisieren, aber auch die schon damals spürbare Umweltzerstörung in den Blick nehmen.
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Paul Uwe Dreyer
Werkverzeichnis der Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken68€ In den WarenkorbMaler, Zeichner und Grafiker der Konkreten Kunst
Paul Uwe Dreyer (geb. 1939 in Osnabrück, gest. 2008 in Stuttgart) war über dreißig Jahre lang Professor für Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Sein OEuvre lässt sich der geometrisch-konstruktiven Kunst zuordnen. Vor dem Hintergrund subjektiver Erfahrungen von Wirklichkeit veranschaulicht Dreyer in seinen Kompositionen die Dialektik von Ordnungsprinzipien und deren Variationsmöglichkeiten, die bereits in seiner ersten Schaffensperiode ab Anfang der 1960er Jahre und insbesondere seit Beginn der 1970er Jahre mit seinen Bildpaaren und Bildsequenzen zum Ausdruck kommen. In den Arbeiten entsteht ein spannungsvoller, hierarchieloser Dialog zwischen Farben, Flächen und Linien. Die Chronologie des Werkverzeichnisses zeigt die Stringenz der Motiventwicklung von den frühen bis zu den späten Schaffensphasen, von architektonischen, figürlichen und ornamentalen Abbreviaturen über Zeichen- und Signethaftes hin zu komplexen Raumdurchdringungen.
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Robbie Cornelissen
Terra Nova28€ In den WarenkorbFuturistisch / Fantastisch
Das Werk des niederländischen Künstlers Robbie Cornelissen (geb. 1954 in Utrecht, lebt und arbeitet in Utrecht) besitzt große erzählerische Kraft. Seine oft futuristisch wirkenden architektonischen Zeichnungen entstehen in riesigen Formaten und zeigen meist menschenleere Bibliotheken, Wartesäle, Fabrikhallen oder andere überdimensionale Räume. Im Wechselspiel mit Papierarbeiten produziert der Künstler aus tausenden von Zeichnungen animierte Filme. Diese Publikation präsentiert anhand von 250 Zeichnungen Cornelissens neuen Film Terra Nova, in dem die hochaktuelle Frage nach der Verantwortung des Menschen für die Erde und seiner langfristigen Überlebensfähigkeit auf ihr thematisiert wird.
Robbie Cornelissen studierte Biologie und Ökologie an der Rijksuniversiteit Utrecht sowie an der Vrije Akademie, Den Haag, und der Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam. Seine Arbeiten waren unter anderem im Centraal Museum Utrecht, in der Hamburger Kunsthalle und auf der 11. Biennale de Lyon zu sehen.
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Chunqing Huang
Painter’s Portrait II18€ In den WarenkorbDie Painter’s Portraits der Künstlerin Chunqing Huang (geb. 1974 in Heze, China) sind keine Abbilder. Die Maler:innenporträts von Künstler:innen wie Louise Bourgeois, Anselm Kiefer, Martin Kippenberger oder Imi Knoebel sind Akte gestisch-expressiver Abstraktion, künstlerische Studien der eigenen Erinnerung. Chunqing Huang schafft mit ihren Gemälden Bilder über die Kunst selbst, indem sie das Vokabular abstrakter Malerei von Deutschland bis in die USA durchexerziert. Die Serie Painter’s Portrait II zeigt die dreißig neusten Arbeiten Chunqing Huangs aus einer Werkgruppe, die die Künstlerin seit 2016 auf 40 x 30 cm große Leinwände überführt.
Painter’s Portrait II ist eine persönliche Reflexion Chunqing Huangs über ihre Einflüsse vom Impressionismus bis hin zu expressiven Strömungen abstrakter Malerei, die nun erstmals auch in Buchform erscheint. Auf 80 Seiten präsentiert der Katalog die Porträts mit ihrem jeweils ganz eigenen Gestus und individuellen Farbklang.
Chunqing Huang studierte freie Malerei und interdisziplinäre Kunst an der Städelschule in Frankfurt am Main bei Wolfgang Tillmans, Peter Angermann und als Meisterschülerin bei Hermann Nitsch. Die Arbeiten der deutsch-chinesischen Künstlerin wurden in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert. Ein erster Teil der Serie Painter’s Portrait wurde im Sommer 2021 in der Kunsthalle Wiesbaden und im Museum Wiesbaden ausgestellt, der Katalog Painter’s Portrait II erscheint begleitend zur gleichnamigen Ausstellung bei 68projects in Berlin.
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Art in a Conflicted World
34€ In den WarenkorbTranseuropäische Perspektiven im Zeitalter kultureller Fragmentierung
Nach der Jahrtausendwende hat sich ein großer Teil der Welt zu einem zunehmend instabilen und dissonanten Raum entwickelt. In vielen Bereichen prägen Brüche unsere soziokulturellen und politischen Beziehungen. Vor diesem Hintergrund zeigt Art in a Conflicted World kritische Positionen von Künstler*innen und Autor*innen aus der Ukraine, aus Russland und aus Großbritannien – Regionen, die sich in außergewöhnlichen Konflikt- und Umbruchsituationen befinden. Die Publikation bringt diese differenzierten Zustände sozialer Dissonanz offen zum Ausdruck und spiegelt sie in verschiedenen künstlerischen und literarischen Fragen und Antworten. Sie sind das Ergebnis eines interdisziplinären Stipendienprogramms der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf, in dem künstlerische und kulturelle Erkenntnisse gewonnen, der Umgang mit Komplexität erprobt und Modelle für die Zukunft über Ländergrenzen hinweg entwickelt werden.
Die Publikation präsentiert Arbeiten von Sarah Dobai, Nikita Kadan, Ali Eisa und Sebastian Lloyd Rees (Lloyd Corporation) sowie Texte von Alissa Ganijewa und Tanya Zaharchenko.
Das Projekt wurde begleitet von Wolfgang Tillmans, Tom McCarthy, Katharina Raabe und Mark Gisbourne und gefördert vom Auswärtigen Amt.
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John M Armleder
CA. CA.19€ In den WarenkorbKommentare auf unsere heutige Wirklichkeit und den Status der Kunst
John M Armleder (geb. 1948 in Genf, lebt und arbeitet in Genf und New York) ist einer der einflussreichsten Konzept-, Performance- und Objektkünstlerinnen und -künstler der Gegenwart. Tiefgründiges und Banales, Zufall und Planung, Hochkultur und Alltag verbinden sich bei Armleder zu einem einzigartigen Erlebnis. Seine Arbeiten – oft humorvolle oder ironisch gebrochene Kommentare zur heutigen Wirklichkeit – schöpfen aus dem formalen Repertoire der Klassischen Moderne sowie aus Video und Design: Das Buch zeigt anhand von ortsspezifischen, groß angelegten Installationen und Wandarbeiten detailliert die umfassende Bandbreite von Armleders Schaffen.
John M Armleder studierte an der École des Beaux-Arts in Genf. Er repräsentierte die Schweiz 1986 auf der 42. Biennale di Venezia und nahm im Jahr darauf an der documenta 8 teil. Sein Werk wurde unter anderem im Museum of Modern Art, New York, im Palais de Tokyo, Paris, und im Belvedere, Wien ausgestellt.
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100 Windows
Site-specific art installations at Berlin-Weekly project space28€ In den WarenkorbIn einer beidseitig verglasten ehemaligen Tordurchfahrt für Pferdekutschen gründete Stefanie Seidl 2010 den Projektraum BERLIN-WEEKLY, der diesen hohen verschlossenen Schaufensterraum Künstler:innen als eine Art öffentliche Bühne anbietet, auf der sie raum- oder ortsspezifische Installationen für eine breite Öffentlichkeit inszenieren können. Durch die einseitige Ausrichtung zur Straße funktioniert BERLIN-WEEKLY als künstlerische Intervention in den Stadtraum über das Format Schaufenster. Das Buch zeigt anhand von 100 ausgewählten Fensterinstallationen, wie unterschiedlich die einzelnen Künstler:innen sich mit den Gegebenheiten des Ortes auseinandergesetzt und dadurch den kleinen begrenzten Raum immer wieder grundlegend verändert haben.
Mit Arbeiten u.a. von: Menno Aden, Alexandra Baumgartner, Isabelle Borges, Astrid Busch, Simon Faithfull, Moritz Frei, Max Frisinger, Wolfgang Flad, Dagmara Genda, Andreas Greiner & Armin Keplinger, Sabine Groß, Marc van der Hocht, Sabine Hornig, Irène Hug, Bettina Khano, Julia Kissina, Nikolaus List, Ulrike Mohr, Virginie Mosse, Piotr Nathan, Katja Pudor, Philip Topolovac, Inken Reinert, Sophia Schama, Geerten Verheus, Sinta Werner, Barbara Wille
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Alexandra Tretter
24€ In den WarenkorbDie Kunst von Alexandra Tretter (*1988) ist ebenso tiefgründig wie verspielt. Verdankt sich ebenso der sanften Spiritualität der späten Geometrien Hilma af Klints wie den vor schierer Farblust überbordenden Scheiben-Bildern Sonia Delaunays. Ihr einfühlsam gestaltetes Künstlerinnenbuch vereint monumentale Gemälde und intime Werke auf Papier, die durchdrungen sind von Tretters eigenen Lebenszusammenhängen als Künstlerin, als Frau, als Mutter.
Es sind kaleidoskopische Figurationen, die sich aus einem in sich ruhenden Zentrum entfalten und in Symmetrie und Asymmetrie zu allen Seiten hin vervielfältigen. Der Kreisform, dem unveränderlichen Grundelement ihrer Kompositionen, stellt sie das permanent über sich hinausstrebende Oval entgegen, das sich in immer neuen Permutationen von einer Figur zur nächsten wandelt, zu Augen, Mündern, Brüsten, Blüten oder Vulven.
Ihre Bilder ringen um Fassung, entfalten sich und blühen auf, um dann wieder jede Gestalthaftigkeit loszulassen. Einmal gefundene Stabilität wird sogleich in Aufruhr versetzt. Die Farben branden heftig auf oder fließen zart dahin, lichten oder verschatten sich, tragen einander oder werfen sich gegenseitig aus der Bahn. Materialisierung und Auflösung realisiert Tretter als gleichberechtigte Grundprinzipien ihrer Malerei.
Womit das, was die Bilder aufnehmen, bewahren und freigeben, Erfahrung, Wachstum und langsames Reifen sind. Ihre Bilder sind „Zuneigungsfigurationen“, in denen jedes Einzelne sich anderem zuwendet, daran zweifelt oder wächst, sich mitunter abwendet oder umso bewusster hingibt. Sie stellen alles in Frage, beginnen neu und finden doch wieder zu sich, ins Eigene zurück.
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Billy Al Bengston
Watercolors48€ In den WarenkorbDer Pop-Art-Künstler als Meister der Aquarellmalerei
Billy Al Bengston (geb. 1934 in Dodge City, lebt und arbeitet in Venice, Kalifornien, und Honolulu, Hawaii) ist ein Meister des Aquarells. Themen und Motive, die auch das malerische Werk bestimmen, gewinnen hier eine besondere Ausdruckskraft: bizarre Landschaften und opulente Blüten, fantastische Himmelskörper und farbenfrohe Abstraktionen. Der opulente Band präsentiert diesen Teil des OEuvres erstmals in großer Breite mit rund 400 Arbeiten. Sie beweisen die Könnerschaft eines Künstlers, der das Aquarell zu äußerster Präzision gebracht und in Kombination mit Collage, Gouache und Mischtechnik um zahlreiche neue Aspekte bereichert hat.
Billy Al Bengston studierte am California College of Arts and Crafts, Oakland, und am Otis Art Institute, Los Angeles. Seine Arbeiten befinden sich in öffentlichen Sammlungen weltweit, unter anderem im Centre Georges Pompidou, Paris, im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, und im Museum of Modern Art, New York.
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Glückliche Tage
32€ In den WarenkorbWir sehen in Kontrasten. Schmerzfreiheit folgt auf den Schmerz, das Glück ist umso strahlender nach einer Phase des Unglücklichseins. Das Glück löst also das Unglück ab, ist vielleicht dessen Kompensation; auf jeden Fall sind sie als Antonyme (zumindest im Diesseits) nicht ohneeinander denkbar. Der Kontrast, den sie bilden, ist auch die Grundlage der Spannungen, die den Werken in diesem Katalog innewohnen. Mal leiten sie uns vom Gipfel des Glücks senkrecht in den Abgrund, in manchen Arbeiten sind die Steigung und das Gefälle aber auch so sanft, dass kein Scheitelpunkt auszumachen ist. Allen Positionen ist gemein, dass sie dem Menschen, einem sozialen Wesen, eine Resonanzerfahrung verschaffen. Glück und Unglück hallen zwischen der Kunst und den Betrachter*innen wider und hinterlassen dabei im besten Fall bei beiden einen langen wahrnehmbaren Abdruck. Beim Öffnen des Katalogs – einer papiergewordenen Metapher des Menschseins – schallt einem dieses heiter-melancholische Echo der Werke entgegen.
Künstler:innen: Rui Chafes, Tamara Eckhardt, Nan Goldin, Felix Gonzalez-Torres, Barbara Hammer, Carsten Höller, Ken Lum, Johanna von Monkiewitsch, Yoko Ono, Heike Weber, Stefan Wissel
Mit Beiträgen von: Yevgenia Belorusets, Nell Sophie Bender, Elias Bendfeldt, Laura Berestecki, Annabella Ernst, Annika Gaeth, Hristina Georgieva, Markus Heinzelmann, Malwin Kraßnigg, Max Florian Kühlem, Natascha Laurier, Martin Middeke, Navaz Mirhosseini, Vanessa Joan Müller, Julia Neumann, Martin Paul, Caroline Planert, Maike Prause, Arne Rautenberg, Kira Sophie Röller, Gina Marie Schwenzfeier
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GOTT&GILZ
Supernatural Beings54€ In den WarenkorbGOTT&GILZ hüllen provokante Nacktheit in das Gewand kunsthistorischer Klassiker
Der weibliche Akt ist eine Konstante der Kunstgeschichte, an der wir den Wandel von Darstellungsformen und das Schlingern der Moral ablesen können. Manche Akte landen zunächst in der Schmuddelecke, einige Jahre später sind sie dann schön und schicklich und werden in heiligen Hallen gezeigt (andersrum ist auch möglich). GOTT&GILZ reihen sich mit ihren Foto-Malereien in diese lange Tradition der Darstellung nackter Frauen durch Männer ein – Stichwort „male gaze“ – und machen das mit ihren Verweisen auf Klimt, Schiele, Pollock u. a. auch noch explizit. Das führt bei manchen zu reflexhafter Empörung. Die Anmaßung besteht bei GOTT&GILZ jedoch anders als bei den besagten kunsthistorischen Referenzen nicht im Bruch mit tradierten Darstellungsformen, sondern eben im Zitieren derselben: die Vergangenheit als Affront. Die Frauen auf den Bildern, aber auch die Künstler selbst stellen ihr Begehren souverän zur Schau und stoßen uns so scham- und schonungslos auf die Verfasstheit unserer in der Geschichte ankernden Gesellschaft und Psyche.
Freiheit ist das Schlüsselwort im Œuvre von GOTT&GILZ: die Freiheit, authentisch zu sein und sich ohne Scham auszudrücken. Ihr subtil provokatives Spiel mit ästhetischen Konventionen und Tabus bereichert nicht nur die Kunstszene, sondern entfacht auch wichtige Diskussionen über Geschlechterrollen, Körperbilder und das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung.
Zur limitierten Künstleredition
Indem sie sich nackt machen, führen sie uns vor, wie wir sind, anstatt uns zu zeigen, wie wir (angeblich) sein sollten. Was für eine Provokation!
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Hofmanns Wege
Frühe Zeichnungen (1898-1937)24,80€ In den WarenkorbEine Wiederentdeckung: das zeichnerische Frühwerk Hans Hofmanns
Als Vertreter des Abstrakten Expressionismus war Hans Hofmann (geb. 1880 in Weißenburg/Mittelfranken, gest. 1966 in New York) einer der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Seine Karriere als Lehrer und Künstler startete Mitte der 1930er Jahre in den USA. Das zuvor entstandene, bislang weitgehend unbekannte zeichnerische Œuvre zeigt den variantenreichen Entwicklungsprozess, der Hans Hofmanns einflussreichem malerischen Werk der Nachkriegszeit vorausging.
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Brandon Lipchik
10€ In den WarenkorbIn den letzten Jahren hat sich eine wagnerianische Nacht über die Bilder von Brandon Lipchik (geb. 1993 in Erie, PA, lebt und arbeitet in Brooklyn, NY, und Berlin) gesenkt. Monde gehen auf, Bestien und Titanen ziehen in eine homogene Welt der Swimmingpools, weißen Zäune und sauber geschnittenen Rasen ein. Die am Computer gerenderten und dann per Hand auf die Leinwand übertragenen Gemälde des Künstlers kreisen um den Backyard als mythisch aufgeladenen Ort der Popkultur. Die grell ausgeleuchteten, multiperspektivischen Bilder greifen typische Einstellungen aus Schwulenfilmen der 1980er Jahre auf und zitieren einen cleanen American-Apparel-Look. Lipchik dekonstruiert digital Männerkörper, Räume, Pflanzen, Objekte und Fauna, zerlegt sie in rudimentäre, abstrakte Formen. Seine Figuren, die auf Smartphones und Wasseroberflächen starren, erinnern an frühe Computeranimationen. Dabei bleiben sie merkwürdig leer, wie Avatar-Behälter, die mit neuen spekulativen Narrativen gefüllt werden können.
- Erscheint Frühjahr 2026
Jorinde Voigt
Trust42€ In den WarenkorbJorinde Voigt (geb. 1977 in Frankfurt am Main, lebt und arbeitet in Berlin), erklärte zum Titel des Buches: „Trust ist ein Hybrid aus dem Wunsch danach und der Entscheidung dafür“. Voigt hat sich entschieden, ihre Werke, die sie von Mai 2019 bis Frühjahr 2021 realisiert hat, unter dem Zeichen des Vertrauens, der Verbundenheit, der Zuverlässigkeit und der Integrität zusammenzustellen. Viele der präsentierten Arbeiten stellen sich in die Kontinuität derjenigen aus der Publikation Immersion, worin Voigts Werke aus der Periode 2018–2019 veröffentlicht sind. In dem umfangreichen Band Trust werden neben den Papierarbeiten, für die sie bekannt ist – hier in ein Pigmentbad eingetaucht und anschließend mit Pastell, Tinte, Tusche, Ölkreide und Blattgold bearbeitet – auch Skulpturen und Mobiles gezeigt.
Jorinde Voigt studierte ab 1996 Philosophie und neuere deutsche Literatur an der Universität Göttingen. 1998 wechselte sie nach Berlin und studierte Soziologie, Philosophie und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin. 1999–2003 studierte sie Kunst im Bereich Multimedia an der Universität der Künste bei Christiane Möbus und Bildende Kunst und Fotografie bei Katharina Sieverding, deren Meisterschülerin sie 2004 wurde. 2014–2019 war sie Professorin für konzeptuelle Zeichnung und Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Seit 2019 ist sie Professorin an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.
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Ute Bartel
mansionaticum25€ In den WarenkorbEin unwirklicher Blick auf die Wirklichkeit
Ute Bartel (geb. 1961 in Halle, lebt und arbeitet in Köln) beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit alltäglichen Gegebenheiten, dem „mansionaticum“. Ein Begriff, der epochal anmutet, jedoch etymologisch schlicht „das zum Haushalt gehörende“ bedeutet. In konkreter Auseinandersetzung mit bestimmten Orten und Situationen gilt ihr Interesse den Dingen an sich und ihren formalen Besonderheiten, ihren Formen, Farben und Strukturen. Mit analogen wie digitalen Techniken der Fotografie entstehen Collagen, Objekte und in den Raum greifende Arbeiten. Die großzügig illustrierte Monografie zeigt form- und farbstarke Gebilde vertrauter und doch unbekannter Wirklichkeiten und gibt einen umfassenden Einblick in einen der Schwerpunkte im Werk der Künstlerin.
Ute Bartel studierte an der Kunstakademie Münster und war Meisterschülerin von Reiner Ruthenbeck. Ihre Werke wurden vielfach ausgestellt, unter anderem im Kunstverein Speyer, in den Deichtorhallen Hamburg und im Westfälischen Kunstverein, Münster.