





John M Armleder
CA. CA.
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Herausgeber | Ingrid Pfeiffer, Schirn Kunsthalle Frankfurt |
Autor(en) | Ingrid Pfeiffer, Rebecca Herlemann |
Gestaltung | stapelberg&fritz |
Maße | 21 x 27 cm |
Seitenzahl | 64 |
Abbildungen | 23 farbig und 7 s/w |
Umschlag | Broschur |
Sprache(n) | Deutsch, Englisch |
ISBN | 978-3-947563-47-0 |
Kommentare auf unsere heutige Wirklichkeit und den Status der Kunst
John M Armleder (geb. 1948 in Genf, lebt und arbeitet in Genf und New York) ist einer der einflussreichsten Konzept-, Performance- und Objektkünstlerinnen und -künstler der Gegenwart. Tiefgründiges und Banales, Zufall und Planung, Hochkultur und Alltag verbinden sich bei Armleder zu einem einzigartigen Erlebnis. Seine Arbeiten – oft humorvolle oder ironisch gebrochene Kommentare zur heutigen Wirklichkeit – schöpfen aus dem formalen Repertoire der Klassischen Moderne sowie aus Video und Design: Das Buch zeigt anhand von ortsspezifischen, groß angelegten Installationen und Wandarbeiten detailliert die umfassende Bandbreite von Armleders Schaffen.
John M Armleder studierte an der École des Beaux-Arts in Genf. Er repräsentierte die Schweiz 1986 auf der 42. Biennale di Venezia und nahm im Jahr darauf an der documenta 8 teil. Sein Werk wurde unter anderem im Museum of Modern Art, New York, im Palais de Tokyo, Paris, und im Belvedere, Wien ausgestellt.
Weitere Bücher
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Joanna Pousette-Dart
32€ Weiterlesen„Ein Dialog zwischen mir selbst und dem fernen Horizont.“
Die Arbeiten von Joanna Pousette-Dart (geb. 1947 in New York, lebt und arbeitet in New York) sind tief verwurzelt in der amerikanischen Wüstenlandschaft, ohne sich jemals einer strengen Gegenständlichkeit zu verpflichten. Das Buch präsentiert ihr faszinierendes malerisches Schaffen aus den Jahren 2004 bis 2019 – oszillierend zwischen Landschaft und Abstraktion, Linie und Form. Joanna Pousette-Dart entstammt einer traditionsreichen Künstlerfamilie: Ihr Vater Richard gilt als der Gründungsvater der New York School of Painting. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgestellt und befinden sich unter anderem in den Sammlungen des Museum of Fine Arts in Boston, im Solomon R. Guggenheim Museum und im Museum of Modern Art in New York.
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Kensise Anders
10€ In den WarenkorbKensise Anders befasst sich in ihrem Werk mit der Lebensrealität Schwarzer Menschen. Sie wurde auf Haiti geboren und als Zweijährige nach Deutschland adoptiert. Nach einer schwierigen Kindheit mit Psychiatrie- und Internatsaufenthalt gelangte sie schließlich zur Kunst, in der sie ihre Erfahrungen verarbeitet. Sie fertigt mit der Häkelnadel Masken, mit denen sie sich weiße Identitäten ironisch aneignet, und Spielteppiche, die die Welt ihrer Kindheit zeigen – Wohnblöcke, Straßenzüge; das „Loch“, wie sie dieses Umfeld nennt. Zudem arrangiert sie auf Leinwänden gehäkelte Fäden, als seien es Pinselstriche. Je eine Bilderreihe ist einer Schwarzen Puppe und nackten weiblichen Körpern gewidmet, darunter auch ihr eigener, mit Bezügen zu Courbets L’Origine du monde (1866). Das sind Akte des Widerstands gegen die Prüderie und die Herrschaft der Weißen. In der Kolonialzeit wurden Schwarze Puppen hierzulande populär, seitdem waren sie nie ganz weg, so wie der Rassismus in unserer Gesellschaft und unseren Köpfen. Dagegen häkelt Anders geduldig, mit Fingerspitzengefühl, sowie mit der gebotenen Radikalität an.
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Cristina Lucas
Maschine im Stillstand29€ In den WarenkorbMechanismen der Macht
Die spanische Künstlerin Cristina Lucas (geb. 1973 in Jaén, lebt und arbeitet in Madrid) arbeitet in zahlreichen Medien und Genres. Zentrale Anliegen sind dabei die Konfrontation von subjektiver und politischer Geschichtsschreibung und die Aufarbeitung von kulturellen Klischees. Ausgangspunkt der Publikation ist die Mehrkanal-Videoinstallation Unending Lightning, mit der Lucas seit 2013 die Historie des Luftkriegs akribisch erforscht. Daneben werden auch Arbeiten gezeigt, die sich mit einer aktuellen Sichtweise auf Wertschöpfungsketten und der Kapitalisierung von Zeit und Landschaft beschäftigen. Darüber hinaus hat sie einen Korpus an kritischen kartografischen Modellen entwickelt, mit denen sie algorithmisch, philosophisch, poetisch oder auch humorvoll neu gesehene Zusammenhänge verdeutlicht. Als erste deutsche Publikation dokumentiert dieses Buch ausführlich das Werk von Cristina Lucas.
Cristina Lucas studierte bildende Kunst an der University of California und an der Universidad Complutense in Madrid. Es folgten Künstlerresidenzen in Paris, Amsterdam und New York. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im MUDAM Luxembourg, im Museo de Arte Contemporaneo, Santiago de Chile, sowie im Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Madrid, im Kiasma, Helsinki, und im Centre Pompidou, Paris, ausgestellt.
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Adrian Schiess
Das Singende68€ In den WarenkorbDer bekannte Schweizer Künstler und sein Werk im Kontext der Architektur
Mit glatt lackierten, horizontal ausgelegten Platten wurde Adrian Schiess (geb. 1959 in Zürich, lebt und arbeitet in Mouans-Sartoux, Frankreich) international bekannt. Seine Objekte verstehen sich als frei im Raum platzierbare Arbeitsfelder, die das Erscheinen und Verschwinden der Malerei thematisieren. Sie sind zum integralen Bestandteil von Bauten weltberühmter Architekten wie Norman Foster und Herzog & de Meuron geworden. In diesem Buch hat Schiess eindrucksvolle Bildstrecken und umfangreiche Gespräche zusammengestellt, die den fluktuierenden und hybriden, in jedem Moment aber vollkommen eigenständigen Charakter seiner Arbeiten nachzeichnen. Erstmals widmet sich eine Publikation ganz diesem wesentlichen Aspekt des OEuvres und dokumentiert Werke von 1993 bis 2018.
Adrian Schiess studierte an der Kunstgewerbeschule Zürich und absolvierte eine Ausbildung zum grafischen Gestalter. Seine Arbeiten wurden auf der 44. Biennale di Venezia und auf der documenta IX gezeigt.
Die Publikation wird unterstützt von der Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung.
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PULS 20
New Entries in the MNAC Collection36€ In den WarenkorbPULS 20 vereint die wertvollsten Fundstücke einer gemeinschaftlichen Schatzsuche. Vertreter*innen der rumänischen Kunstszene und des Nationalmuseums für zeitgenössische Kunst (MNAC) in Bukarest haben sich zusammengeschlossen, um aus den unzähligen hochkarätigen Positionen Rumäniens Werke auszuwählen, die von herausragender Qualität sind und die Vielfalt der dortigen Kunstproduktion der letzten 50 Jahre widerspiegeln. 2020, zum 20-jährigen Jubiläum der Gründung des MNAC, hat diese Institution schließlich jene 180 Arbeiten angekauft, die in diesem Katalog abgebildet sind. PULS 20 ist damit in zweifacher Hinsicht ein einmaliges Dokument: Es ist gelungen, Schlüsselwerke der rumänischen Kunst zwischen zwei Buchdeckeln zusammenzubringen, und zugleich handelt es sich bei dieser Publikation um den Ertrag eines erfolgreichen kooperativen kuratorischen Prozesses, eines organischen Diskurses unterschiedlichster Akteur*innen. Damit wurde bewiesen, dass ein demokratischer Dialog in der Kunst nicht nur möglich, sondern auch überaus fruchtbar und daher notwendig ist. Für Neulinge in der zeitgenössischen rumänischen Kunst ebenso wie für Spezialist*innen ist dieser Katalog daher genau die richtige Wahl.
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Julia Steiner
Am Saum des Raumes24€ In den WarenkorbRaumgreifende Welten
Die Arbeiten von Julia Steiner (geb. 1982 in Büren zum Hof, Schweiz; lebt und arbeitet in Basel) sind mit dem Pinsel gezeichnet und monumental im Format. Dennoch strahlen sie etwas Zartes, Flüchtiges aus, wuchern über das Papier hinaus und besetzen den Raum. Im Moment eingefrorene Prozesse – wie Wind, der durch Wolken fegt, die Nacht durchdringendes Licht oder auseinanderberstende Erde – brechen sich auf energische Weise Bahn. Wer ein Motiv erkannt zu haben meint, verliert es sogleich wieder in der Abstraktion der malerischen Zeichnung. Das Werk der Künstlerin bildet einen Kosmos von Bildern, die splittern und zerbersten, explodieren und implodieren. Das vorliegende Buch begleitet Julia Steiners erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland.
Julia Steiner studierte von 2002 bis 2007 an der Hochschule der Künste Bern (HKB), absolvierte 2005 ein Auslandssemester an der Universität der Künste Berlin und hatte 2018–19 die Verwaltungsprofessur für die Fachklasse Zeichnen an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK) inne. Steiner wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter 2009 mit dem Swiss Art Award und 2017 mit dem Wiener STRABAG Artaward International.
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Was ist Wiener Aktionismus?
50€ In den WarenkorbSchläge wurden ausgeteilt. Ein Künstler entblößte und ritzte sich, man urinierte in Gläser, beschmierte sich mit Schmutz und onanierte auf Österreichs Flagge. Währenddessen ertönte Musik, unter anderem die Nationalhymne; einer las pornografische Texte vor. Wien, Ende der 1960er Jahre. Was in den Wohnungen und Ateliers der Künstler:innen begonnen hatte, wurde nun auf die große Bühne gehoben und führte zum öffentlichen Tabubruch.
Das Wiener Aktionismus Museum widmet sich in seiner ersten Publikation dem Begriff des Wiener Aktionismus im Spannungsfeld von abstraktem Realismus, Fluxus und internationaler Happening-Kunst. Das Buch erzählt von einer der einflussreichsten Kunstströmungen der Kunstgeschichte, geprägt durch die Aktionisten Günter Brus und Otto Muehl, Hermann Nitsch und Rudolf Schwarzkogler.
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Urban Art! Biennale® 2019
27,50€ In den WarenkorbDie weltweit bedeutendste Präsentation der Urban Art – 2019 zum fünften Mal gezeigt
Ihre Themen sind Stadt und urbaner Lebensstil, ihre Leinwände Mauern, Türen oder Fenster, ihre Künstler kosmopolitisch. Seit der Jahrtausendwende ist die Urban Art aus den unkommerziellen, oft illegalen Kunstformen Graffiti und Street-Art hervorgegangen. Zwar bedient sie sich der gleichen Stilmittel – Sprühen, Taggen, bewusstes Setzen von Farbnasen, Verwendung von Graffiti-Schriften etc. –, holt diese aber als beauftragtes Werk in den legalen Raum des Museums, der Galerie oder der Architektur. Die Urban Art Biennale im Weltkulturerbe Völklinger Hütte gilt als ihre größte internationale Werkschau. Fünfzig Exponate und 25 Installationen von hundert Künstlern zeigen neueste Entwicklungen und Positionen aus westlichen Metropolen ebenso wie aktuellen Brennpunkten weltweit.
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Alexandra Tretter
24€ In den WarenkorbDie Kunst von Alexandra Tretter (*1988) ist ebenso tiefgründig wie verspielt. Verdankt sich ebenso der sanften Spiritualität der späten Geometrien Hilma af Klints wie den vor schierer Farblust überbordenden Scheiben-Bildern Sonia Delaunays. Ihr einfühlsam gestaltetes Künstlerinnenbuch vereint monumentale Gemälde und intime Werke auf Papier, die durchdrungen sind von Tretters eigenen Lebenszusammenhängen als Künstlerin, als Frau, als Mutter.
Es sind kaleidoskopische Figurationen, die sich aus einem in sich ruhenden Zentrum entfalten und in Symmetrie und Asymmetrie zu allen Seiten hin vervielfältigen. Der Kreisform, dem unveränderlichen Grundelement ihrer Kompositionen, stellt sie das permanent über sich hinausstrebende Oval entgegen, das sich in immer neuen Permutationen von einer Figur zur nächsten wandelt, zu Augen, Mündern, Brüsten, Blüten oder Vulven.
Ihre Bilder ringen um Fassung, entfalten sich und blühen auf, um dann wieder jede Gestalthaftigkeit loszulassen. Einmal gefundene Stabilität wird sogleich in Aufruhr versetzt. Die Farben branden heftig auf oder fließen zart dahin, lichten oder verschatten sich, tragen einander oder werfen sich gegenseitig aus der Bahn. Materialisierung und Auflösung realisiert Tretter als gleichberechtigte Grundprinzipien ihrer Malerei.
Womit das, was die Bilder aufnehmen, bewahren und freigeben, Erfahrung, Wachstum und langsames Reifen sind. Ihre Bilder sind „Zuneigungsfigurationen“, in denen jedes Einzelne sich anderem zuwendet, daran zweifelt oder wächst, sich mitunter abwendet oder umso bewusster hingibt. Sie stellen alles in Frage, beginnen neu und finden doch wieder zu sich, ins Eigene zurück.
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Mihai Olos
42€ In den WarenkorbMihai Olos (geb. 1940 in Ariniș, Rumänien, gest. 2015 in Endingen am Kaiserstuhl) war einer der faszinierendsten Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es gelang ihm wie keinem zweiten die Formensprache von Constantin Brâncuși auf originelle und kreative Weise weiterzuentwickeln. Seine Arbeiten zeigen eine völlig neue Herangehensweise an die Verbindung von Materialien aus der ländlichen rumänischen Kultur mit den visuellen Strategien der Moderne. Sein beeindruckendes Werk setzt sich mit der Concept Art und der Minimal Art auseinander und umfasst Malerei, Zeichnung und Skulptur, die bis zu Land Art-Projekten reicht, aber auch Performances und Poesie. Trotz der Beschränkungen durch den Kommunismus verfolgte er in seinem Werk und auf Reisen – auf denen er auch seinen Seelenverwandten Joseph Beuys kennenlernte – die Kunstrichtung der Sozialen Plastik und der radikalen utopischen Architektur.
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G. I. Widmann
Retrospektive24€ In den WarenkorbWürdigung zum hundertsten Geburtstag. Eine der wichtigen figurativen Positionen der jungen Bundesrepublik
Sie war eine ungewöhnliche Malerin, die mit dem Künstlernamen ihr Geschlecht zu verbergen suchte, während sie gleichzeitig auf ihren großformatigen Leinwänden die eigenen Lebensumstände als freischaffende Künstlerin und alleinerziehende Mutter thematisierte. Gudrun Irene Widmann (geb. 1919 in Reutlingen, gest. 2011 in Reutlingen) schuf ein Œuvre, das Geltung als eine der bedeutenden figurativen Positionen der 1950er- und 1960er Jahre beansprucht. Der Band zur Retrospektive zeugt von einer starken Persönlichkeit und beleuchtet neben dem künstlerischen Selbstverständnis auch die Einflüsse von Gesellschaft sowie persönlichen Lebenszusammenhängen – stellvertretend für die Situation weiblicher Kunstschaffender im Allgemeinen.
Gudrun Irene Widmann studierte während des Zweiten Weltkriegs an den Akademien in Düsseldorf, Stuttgart und Wien. In ihrer Heimatstadt Reutlingen arbeitete sie bis zu ihrem Tod im eigenen Atelier.
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Jan Zöller
10€ In den WarenkorbJan Zöllers (geb. 1992 in Haslach, lebt und arbeitet in Karlsruhe) Kunst gleicht einem zusammengezimmerten, kosmischen, komischen Theater. Feuer flackern, Hosenbeine und Ellbogen tanzen, rennen und verbrennen. Ein zentrales Motiv sind Brunnen, Becken und Wannen als Symbole für kommunale Orte, aber auch für die Zirkulation von Lebensenergie, von menschlichen und ökonomischen Verbindungen. Zöller erschafft in seiner Malerei aus zerbrochenen oder überalterten Systemen, zu denen auch der aktuelle Kunstbetrieb gehört, etwas Neues. Er reflektiert malend, was es für ihn bedeutet, Künstler zu sein. Dabei interessieren ihn weniger der Dialog mit der Kunstgeschichte oder anderen zeitgenössischen Maler:innen, sondern die psychosozialen Beziehungen und Bedingungen, die seine Arbeit prägen. In seinen Gemälden, Skulpturen und Installationen beschäftigt er sich mit dem Zwiespalt zwischen der wirtschaftlichen Produktion und der spirituellen, magischen Seite der Kunst.
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Filip Henin
10€ In den WarenkorbDie Geschehnisse in den Gemälden von Filip Henin (geb. 1986 in Mayen, lebt und arbeitet in Berlin) finden in einer zeit- und ortlosen Welt, wie auf einer leeren Bühne eines Stücks von Samuel Beckett, statt. Es lässt sich kaum erkennen, ob eine Küstenregion oder ein verkarsteter Hang oben in den Bergen, ob hier das Meer oder ein Streifen blauen Himmels dargestellt ist. Henin zieht nicht nur Menschen, sondern auch Landschaften aus, nimmt spezifische Merkmale heraus und lässt Grundformen stehen, die in der Eifel, aber auch in der Toskana sein könnten. In seinen Arbeiten sind die Antike, die romantische Landschaftsmalerei, die Postmoderne, die italienische Transavanguardia, die Mystik von Francesco Clemente und Sandro Chia genauso wie die figurative Malerei der 1990er zu finden. Ohne Dramatik und Pathos verbinden sich bei ihm zwei völlig konträre Kräfte: die Reflektion über Malerei und Kunstgeschichte und das Bedürfnis, einfach zu sein.
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Gabriel Vormstein
40€ In den WarenkorbGabriel Vormstein (geb. 1974 in Konstanz; lebt und arbeitet in Berlin) erforscht die Themen Vergänglichkeit, Zeitlichkeit und Scheitern in einer einzigartigen Bildsprache. Er verwendet vorwiegend Zeitungspapier als Malgrund oder kombiniert gefundene Äste und andere vegetabile Materialien zu Installationen. Diese „armen“ Materialien untergraben die in der westlichen Kultur vorherrschende Vorstellung der Konservierung eines Kunstwerks auf dauerhafte Präsenz. Mit unterschiedlichen adaptierten Stilen und Symbolen verweist auch seine Malerei auf das Entstehen und Verschwinden von kunsthistorischen und kulturellen Strömungen.
Das 300 Seiten umfassende Buch bietet einen bildreichen Überblick über Gabriel Vormsteins künstlerisches Schaffen der letzten zwanzig Jahre und gibt einen atmosphärischen Einblick in die Thematik und Arbeitsweise des Künstlers. Den Text schrieb Gean Moreno, der die künstlerische Arbeit Vormsteins so charakterisierte: „Gabriel Vormsteins Gemälde und Skulpturen zeigen sich in einem Zustand vergänglicher Artefakte, als ob für sie (und vielleicht auch für uns) keine andere Art der Existenz möglich wäre.“
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Plastique Fantastique
A Journey through an ephemeral Realm32€ In den WarenkorbSeit Frank Lloyd Wright und den Werken visionärer Architekten wie Frei Otto und Buckminster Fuller sind Blasen zu einer anerkannten künstlerischen und architektonischen Form geworden. Das Berliner Kunstduo Plastique Fantastique (Marco Canevacci und Yena Young) geht noch einen Schritt weiter und macht sie zum Medium temporärer sozialer Interaktionen. Der Philosoph Vilém Flusser verstand den Raum in der digitalisierten Welt als ein Netzwerk relationaler Kontexte, an denen Menschen gleichzeitig an verschiedenen Orten sein können, als eine „Blase, die sich in die Zukunft erstreckt“. Plastique Fantastique verwandelt unsere städtischen und ländlichen Umgebungen in Laboratorien solcher Räume, in denen dringliche soziale, politische und ästhetische Fragen verhandelt werden. Überdimensionierte transparente Blasen, von durchsichtigen Schläuchen umfasste Verkehrsinseln, gigantische Rettungsringe, luftgefüllte Würste, die während Peaches’ Bühnenshow über das Publikum hinweggereicht werden: Diese Installationen von Plastique Fantastique verschmelzen Kunst, Performance, Menschen und Architektur zu einer multisensorischen Erfahrung, die die konventionellen Grenzen der Kunst verwischt und den Blick auf die größere Blase der menschlichen Existenz richtet, in der wir uns befinden. Diese Monografie dokumentiert mit herausragenden Fotografien erstmals eine repräsentative Auswahl ihrer Projekte der vergangenen beiden Dekaden.
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Stephan Grunenberg
10€ In den WarenkorbStephan Grunenberg (geb. 1954) malt sonderbare Porträts: nicht Köpfe oder sitzende und liegende Körper, sondern verselbständigte Füße, Beine, Hosen, Strümpfe und Schuhsohlen. Diese und andere selten gewürdigte Motive arrangiert er spielerisch und in bestechenden Kompositionen und fordert damit humorvoll unsere hierarchischen Sehgewohnheiten heraus. „Das Ausblenden des „zivilisierten“, gebildeten Kopfes, die Hinwendung zu den vernachlässigten Beinen und dem erotisierten oder tabuisierten Unterleib ist programmatisch,” schreibt Oliver Koerner von Gustorf in einem Begleittext in diesem attraktiven kleinen Buch. Die im Band reproduzierten Bilder waren in Grunenbergs neuester Ausstellung in 2024 zu sehen, welche der Künstler augenzwinkernd „Erdregionale Repräsentanten“ nannte.
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Die Kraft des Staunens
Der Neue Materialismus in der Gegenwartskunst34€ In den WarenkorbLange Zeit wurde Materie nur als passives, lebloses Objekt betrachtet. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat in der bildenden Kunst und in der Wissenschaft jedoch eine Neubewertung eingesetzt, die Materie als aktiv, widerspenstig und eigenständig versteht. Der Ethnologe Hans Peter Hahn spricht vom „Eigensinn der Dinge“, die belgische Philosophin Isabelle Stengers sogar von der „power of wonder“ – der Kraft des Staunens und der Überraschung angesichts einer materiellen Welt, die sich nicht immer in Worte fassen lässt.
Diese Publikation zeigt erstmals anhand von sechs ausgewählten künstlerischen Positionen die Bedeutung des Neuen Materialismus für die Kunst der Gegenwart auf. Die Künstler:innen nutzen Jahrmillionen alte Materie wie Gesteine aus einem Tagebau genauso wie klassische, anorganische Werkstoffe wie Keramik oder neueste Materialien wie digitale Produkte, die in hochtechnologischen Verfahren in bisher unbekannte hybride Gegenstände transformiert werden. Damit verleihen sie der Kunst in den aktuellen Diskussionen um die Stellung des Menschen gegenüber seiner Umwelt, um Nachhaltigkeit, Teilhabe und Gerechtigkeit eine kraftvolle Stimme.
Mit Arbeiten von Ilana Halperin, Agata Ingarden, David Jablonowski, Markus Karstieß, Robert Smithson und SUPERFLEX.
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Nobuyuki Tanaka
Urformen25€ In den WarenkorbTraditionelle japanische Lackarbeiten in der zeitgenössischen Kunst
In seinen außergewöhnlichen Skulpturen verbindet Nobuyuki Tanaka (geb. 1959 in Tokio, lebt und arbeitet in Kanazawa) die seit Jahrhunderten in Japan praktizierte Lackkunst mit einer organischen Formensprache. Tanaka gilt als wichtigster Repräsentant und Wegbereiter des Gebrauchs von Lack in der Gegenwartskunst. Er verwendet das Material in Tiefschwarz oder intensivem Rot als teils mehrschichtigen Überzug für seine großformatigen Skulpturen. So entstehen abstrakte Werke mit lebendig geschwungenen, hochglänzenden Oberflächen, bei denen das Zusammenspiel mit wechselnden Lichtverhältnissen einen zentralen Stellenwert einnimmt.
Nobuyuki Tanaka studierte Fine Arts an der Universität der Künste in Tokio. 2003 erhielt er den Takashimaya Award der Takashimaya Culture Foundation und 2012 den MOA Mokichi Okada Award. Er lehrt als Professor am Kanazawa College of Art.
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Kai Schiemenz
Priel38€ In den WarenkorbPriele sind Ausspülungen im Watt. Zwischen Sandbänken wird Abgelagertes bei Ebbe ins Meer ausgewaschen und bei Flut fließt das Wasser wieder zurück. Priele sind gleichsam Flüsse im Meer. Dieser Idee folgend, zeigt das Buch die wesentlichen Werke und Projekte von Kai Schiemenz (geb. 1966 in Erfurt, lebt und arbeitet in Berlin) der letzten vier Jahre. Die Publikation gibt einen Einblick in die Herkunft einzelner Werkgruppen und deren Entstehungsgeschichte. Kai Schiemenz beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit Stadt, Raum und Architektur. Seine kleinformatigen Skulpturen sind in sich geschlossene Gebilde, in denen er digitale Techniken mit natürlichen Materialien wie Holz oder Papier kombiniert. Gleichzeitig fungieren sie als Modelle für raumfüllende Installationen und Architekturen für den Außen- und Innenraum, in denen Schiemenz über Blickachsen Räume konstruiert, die den Betrachter aufgrund ihrer Durchlässigkeit direkt mit einbeziehen. Seine Skulpturen sind Architektur und seine Ausstellungen sind Landschaften, in denen sich die Besucher:innen wie in einem Park begegnen. Im Zentrum steht immer wieder die Frage nach dem Einfluss von gebauter Umwelt und urbanen Landschaften auf den Menschen.
Kai Schiemenz studierte 1990–1991 an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee und 1992–1998 an der UdK Berlin, 1999 war er Meisterschüler bei Lothar Baumgarten. 1999 erhielt er den GASAG Kunstpreis, Berlin und 2005 das Villa Aurora Stipendium, Los Angeles.
- Vergriffen
Karsten Födinger
Toward a Radical Sculpture42€ WeiterlesenFormgebung durch Schwerkraft
Die meist aus einfachen Baumaterialien bestehenden Arbeiten von Karsten Födinger (geb. 1978 in Mönchengladbach; lebt und arbeitet in Berlin) bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Architektur und Skulptur. Konzepte zu Materialstärke und Statik von Strukturen sind dabei von besonderem künstlerischem Interesse. Neben Großskulpturen für den Innenraum zeichnet sich Födingers Œuvre insbesondere durch skulpturale Interventionen im öffentlichen Raum aus, in denen der konkrete Ort der Ausgangspunkt ist und der historische und kulturelle Kontext stets miteinbezogen wird. Ohne Hang zur Romantik symbolisieren seine Skulpturen die Annäherung an ein absehbares Ende, das durch die unkontrollierte Ausbeutung der Ressourcen der Erde beschleunigt wird. Mit zahlreichen Abbildungen und Texten bildet diese erste umfassende Monografie einen Querschnitt durch das gesamte Werk des Künstlers.
Födingers Werke wurden in zahlreichen Einzelausstellungen gezeigt, unter anderem im Antenna Space, Shanghai, und im Palais de Tokyo, Paris. 2012 wurde er mit dem Baloise Kunst-Preis der Art Basel Statements ausgezeichnet.