



6 U L
Lust und Begehren in Kunst und Design
![]() | |
---|---|
Herausgeber | GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig |
Autor(en) | Clemens Meyer, Bettina Ruhrberg |
Gestaltung | Tobias Wenig |
Umschlag | Hardcover in Leinen |
Maße | 19,5 x 27,5 cm |
Seitenzahl | 168 |
Abbildungen | 200 |
Sprache(n) | Deutsch, Englisch |
ISBN | 978-3-96912-015-6 |
„Whose Jizz is this?“
Sex – u – ell, der Publikationstitel erschließt sich allein phonetisch aufgelöst. „Sexuell“ umfasst das breite Spektrum dessen, was wir mit Sexualität verbinden. Lust, Verlangen, Ekstase, Unterdrückung, Obsession – in der Welt der Kunst, in Mode und Design zeigen sich verschiedene Spielarten von Eros und Sexus jenseits festgefahrener Klischees in unterschiedlichen Ausprägungen. Ausgehend von einer Neubewertung der Sexualität über die letzten dreißig Jahre wird in diesem Buch der Frage nachgegangen, inwieweit aktuelle gesellschaftliche Debatten um biologische und soziale Geschlechterrollen, Machtstrukturen und sexuelle Gewalt oder die zunehmende Enttabuisierung sexueller Praktiken Eingang in die Gestaltungen von Künstlern, Modemachern und Designern gefunden haben. Mit Arbeiten und Entwürfen von Walter Van Beirendonck, Monica Bonvicini, Tracey Emin, Hans-Peter Feldmann, Jürgen Klauke, Peaches, Cindy Sherman, Kara Walker, Vivienne Westwood und weiteren.
Das vorliegende Buch dokumentiert das ursprünglich als große Sommerausstellung im Leipziger GRASSI Museum für Angewandte Kunst geplante Projekt, welches aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurde.
Weitere Bücher
-
Ralf Cohen
Synthese25€ In den WarenkorbDie erste umfassende Werkübersicht des Fotokünstlers von 1972 bis heute
Ralf Cohen (geb. 1949 in Solingen, lebt und arbeitet in Karlsruhe) nutzt den gesamten Materialkomplex der fotografischen Bildproduktion für seine gestalterischen Zwecke. Er arbeitet ausschließlich analog und lotet mit vielfältigen Experimenten in der Dunkelkammer die Grenzen des Mediums aus, verfremdet seine Fotografien durch Solarisation, Langzeitbelichtung, Hell-Dunkel-Umkehrung, chromatische Filterung und weitere manuelle Bearbeitung. Der umfangreiche Band präsentiert Cohens Arbeiten von den kontrastreichen schwarz-weißen Architekturfotografien der Frühzeit über die Werkgruppen der Menschen in Städten aus den späten 1980er Jahren bis zu den jüngsten fotografischen Serien mit ihren rätselhaften Lichteffekten, scheinbar glühenden Planetenoberflächen, Sternenhageln und fantastischen Inseln.
-
Liam Gillick
Filtered Time (ENGLISCH)28€ In den WarenkorbDer Bildhauer und Objektkünstler Liam Gillick (geb. 1964 in Aylesbury, UK, lebt und arbeitet in New York) hat für die historischen Räume des Pergamonmuseums eine Intervention mit dem Titel Filtered Time geschaffen. Mit Licht- und Farbprojektionen sowie Klangbildern vermittelt er 6.000 Jahre Kulturgeschichte als immersive Raumerfahrung. Gillick lässt die ikonische Prozessionsstraße und das Ischtar-Tor Babylons, die monumentalen Skulpturen von Tell Halaf und andere Exponate in einen Dialog treten und erzeugt so über alle historischen Perioden hinweg neue Bedeutungsebenen. Das erste gemeinsame Projekt des Berliner Vorderasiatischen Museums und des Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart präsentiert damit ein einzigartiges visuelles und sensorisches Erlebnis. Die vom Künstler selbst gestaltete Publikation gibt nicht nur die farbgewaltige Inszenierung wieder, sondern auch einen Einblick in die wechselvolle Historie des fast hundert Jahre alten Museums.
Liam Gillick studierte 1983–1984 am Hertfordshire College of Art und 1984–1987 am Goldsmiths, University of London. Gillicks umfangreiches publizistisches Werk umfasst Essays, Kritiken, fiktionale Texte und theaterähnliche Szenarien.
-
Maxim Gunga
10€ In den WarenkorbMaxim Gunga ist in der Malerei frei von Berührungsängsten. Auf seiner Leinwand schmiegen sich die Ölfarben hemmungslos aneinander, verschmelzen, so wie die Tiere, die Menschen und die Stadtlandschaft Berlins, die ihm als Motive dienen. Körper und Seele, Tierisch-Natürliches und Architektur, Profanes und Heiliges, Sub- und Massenkultur – alles durchdringt sich gegenseitig in Gungas großformatigen Gemälden, uniert zu hybriden Körpern. Das Ergebnis ist eine ekstatische Intimität, ein Fluss aus Farben und mehr oder minder abstrahierten, dynamischen Formen hin zum Urzustand, zum Biotop, zur puren Energie: ewiger Wandel. Konsequenterweise amalgamieren in seinen Bildern auch verschiedene Stile und Epochen der Malerei. Er lehnt sich an am (Neo-)Expressionismus, an der Art Brut, an Baselitz, Lüpertz, den Neuen Wilden, an der Moderne, am Fauvismus, an van Gogh und Matisse. Die Kunstgeschichte verbindet sich über seinen präzisen, geschulten Pinselduktus mit unserer heutigen Lebenswelt und unseren Affekten. Auf sämtliche Geister der Vergangenheit und Gegenwart treffen wir in den Bildern dieses Katalogs, in einem Rausch der Sinne, in der Ursuppe Berlin, in die wir freudig eintauchen.
-
Die Kunst der Gesellschaft
1900–194529€ In den WarenkorbDie Sammlung der Nationalgalerie Berlin
Die Neue Nationalgalerie in Berlin, das letzte Bauwerk des Architekten Mies van der Rohe, war ganze sechs Jahre sanierungsbedingt geschlossen. Zur Neueröffnung präsentiert sie unter dem Titel Die Kunst der Gesellschaft 1900–1945 die Höhepunkte ihrer Sammlung der Klassischen Moderne. Visionär, kritisch, radikal, resignativ oder utopisch zeugen die Gemälde und Skulpturen vom Dialog der Kunst mit den gesellschaftlichen Verhältnissen – vom Kaiserreich über den Ersten Weltkrieg und die Weimarer Republik bis zum Nationalsozialismus. In 13 Kapiteln spürt der Katalog, der sämtliche Werke der Ausstellung dokumentiert, den großen Linien der Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach. Eine ebenso fesselnde wie erhellende Wiederbegegnung mit Werken von Edvard Munch, Ernst Ludwig Kirchner, Tamara de Lempicka, Lotte Laserstein, Otto Dix, George Grosz, Max Beckmann und vielen anderen.
Die englische Ausgabe finden Sie hier.
-
Billy Al Bengston
Paintings & Watercolors48€ In den WarenkorbDie Erste Monografie des kalifornischen Pop-Art-Künstlers seit über dreißig Jahren
Billy Al Bengston (geb. 1934 in Dodge City, lebt und arbeitet in Venice, Kalifornien, und Honolulu, Hawaii) steht für das heitere, unbekümmerte Lebensgefühl Kaliforniens – mit seinem Werk ebenso wie seiner Person als ehemaliger Surfer und Motorradrennfahrer, extravaganter Künstler und zentraler Figur der West Coast Pop Art. Nach Studien am California College of Arts and Crafts und am Otis Art Institute stellte er bereits 1957 in der legendären Ferus Gallery aus und war Mittelpunkt einer Künstlergruppe, zu der auch Frank Gehry, Edward Kienholz, Ed Ruscha und Ken Price gehörten. BAB, wie er sich selbst apostrophiert, fügt Auto- und Motorradteile als Motive in seine ansonsten abstrakten Bilder ein, benutzt statt Ölfarbe Lack und Sprühdose und statt der traditionellen Leinwand Aluminiumplatten mit zuweilen eingedellter Oberfläche. Kunstschaffen und Lebensstil verbinden sich zur individuellen „Bengston-Ikonografie“ des California Cool.
-
Taube
18€ In den WarenkorbMensch, Stadt, Taube
In den letzten Jahrhunderten hat sich die Wahrnehmung der Taube immens gewandelt. Galt sie im 18. Jahrhundert noch als erwünschter Gast, um den sich der Mensch stets bemühen sollte, wird sie heute oftmals als lästig empfunden. Sie ist zu einem Tier geworden, das Plätze und Gebäude verunstaltet. Warum löst die Taube in unserem Umfeld eine Wirkung von Ekel und Faszination, aber auch Gleichgültigkeit auf uns aus? Mit seinen Fotografien unternimmt Jens Gerber einen Streifzug durch die Stadt der Tauben. Das Buch beleuchtet mit seinen begleitenden Essays von Marina Rüdiger und Laurens Schlicht das Thema der Stadttaube aus fotografischer, wissenschaftlicher und literarischer Perspektive. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie Tauben die gebaute Umwelt und wie diese wiederum ihr Verhalten prägen.
-
Secundino Hernández
Miettinen Collection36€ In den WarenkorbDie Gemälde und Papierarbeiten von Secundino Hernández (geb. 1975 in Madrid, lebt und arbeitet in Madrid und Berlin) vereinen Gegenständlichkeit und Abstraktion, lineare Zeichnung und überbordende Farbigkeit, Minimalismus und Gestus. Hernández bewegt sich langsam und methodisch über die Leinwand und setzt bewegte Linien und Zeichen. Dabei verwendet er Pinsel oder trägt die Farbe direkt aus der Tube auf, bevor er die Oberflächen wäscht und abkratzt. So entstehen Kompositionen, die gleichzeitig geordnet und explosiv wirken und vielfältige Referenzen aufweisen: Eine Körperlichkeit, die an Action Painting erinnert, eine knappe Figuration von Cartoons und Passagen, die wie Alte Meister, insbesondere wie die Spanier El Greco und Velázquez wirken. Hernández sagt dazu: „Sie sehen vielleicht aus wie Action Painting oder Expressionismus, es ist aber eine tiefe und akribische Untersuchung dieser Bildsprachen, eine Art, meine eigene zeitgenössische Sichtweise auf bestimmte ästhetische Bewegungen auszudrücken.“
Secundino Hernández studierte 1995–2000 an der Universidad Complutense de Madrid und 2005–2006 an der Königlichen Akademie von Spanien in Rom.
-
SOMA
Kollektiv SineUmbra18€ In den WarenkorbÜber das Verschwinden italienischer Kultur
Als Künstlerkollektiv SineUmbra entwickeln Luisa Eugeni (geb. 1987 in Assisi, Italien, lebt und arbeitet in Berlin) und Mattia Bonafini (geb. 1980 in Legnago, Italien, lebt und arbeitet in Bremen) interdisziplinäre Projekte, die sie als multimediale Rauminstallationen mit Videoprojektionen, Sound und performativen Elementen umsetzen. Ausgangspunkt ihres Projekts SOMA ist Pier Paolo Pasolinis Essay Vom Verschwinden der Glühwürmchen aus dem Jahr 1975, in dem er den tiefgreifenden Wandel der italienischen Gesellschaft und auch der Landschaft seit den 1960er-Jahren thematisiert. In SOMA verbinden sich künstlerische Performance, die Bewegungen der Besucherinnen und Besucher, Geografie und Psychologie zu einem alle Sinne ansprechenden Erfahrungsraum, in dem die Folgen von individuellen wie gesellschaftlichen Traumata durch Naturkatastrophen und soziale Veränderungen auf Psyche und Wahrnehmung erforscht werden. Einem kollektiven dynamischen Arbeitsgedanken entsprechend, kontextualisiert der Katalog die multimediale Installation mit zahlreichen fotografischen Dokumentationen und Texten.
Das Künstlerduo wurde 2019 anlässlich der Meisterschüler*innen-Ausstellung der Hochschule für Künste Bremen mit dem renommierten Karin Hollweg Preis für Freie Kunst ausgezeichnet. Die Publikation erscheint anlässlich ihrer ersten Einzelausstellung in der Kunsthalle Bremen.
-
Joanna Pousette-Dart
32€ Weiterlesen„Ein Dialog zwischen mir selbst und dem fernen Horizont.“
Die Arbeiten von Joanna Pousette-Dart (geb. 1947 in New York, lebt und arbeitet in New York) sind tief verwurzelt in der amerikanischen Wüstenlandschaft, ohne sich jemals einer strengen Gegenständlichkeit zu verpflichten. Das Buch präsentiert ihr faszinierendes malerisches Schaffen aus den Jahren 2004 bis 2019 – oszillierend zwischen Landschaft und Abstraktion, Linie und Form. Joanna Pousette-Dart entstammt einer traditionsreichen Künstlerfamilie: Ihr Vater Richard gilt als der Gründungsvater der New York School of Painting. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgestellt und befinden sich unter anderem in den Sammlungen des Museum of Fine Arts in Boston, im Solomon R. Guggenheim Museum und im Museum of Modern Art in New York.
-
Arina Dähnick
The MIES Project45€ In den WarenkorbAuf den Spuren von Ludwig Mies van der Rohe
Arina Dähnick (geb. 1965 in Krefeld, lebt und arbeitet in Berlin) befasst sich in ihren fotografischen Arbeiten mit Urbanität, raumbezogener Realität und visueller Perzeption. Die Architektur Ludwig Mies van der Rohes entdeckte sie 2012 für sich, als sie nach einem Gewitter die Neue Nationalgalerie in einem ebenso faszinierenden wie paradoxen Raumerlebnis von grenzenloser Weite bei einem gleichzeitigen Gefühl des Gehaltenseins wahrnahm. Von da an fotografierte sie das Gebäude bis zu seiner Schließung 2015 unter verschiedenen Bedingungen und folgte den Spuren Mies van der Rohes von Berlin bis Brünn, von Chicago bis New York. Dähnick erfasste seine berühmtesten Gebäude – darunter die Villa Tugendhat, das Seagram Building und die Lake Shore Drive Apartments – in eindrucksvollen Fotoserien, die unter anderem auf der Chicago Architecture Biennial ausgestellt wurden. Das Buch wurde mit der Silbermedaille des Deutschen Fotobuchpreises prämiert.
-
Afrika
im Blick der Fotografen19,90€ In den WarenkorbZeitgenössische Fotografie aus Afrika
Noch immer ist das Bild Afrikas in der westlichen Welt geprägt von Stereotypen, die Wahrnehmung von Städten wie Lagos, Porto-Novo oder Kinshasa begrenzt. Das Buch zeigt Fotografien afrikanischer Künstlerinnen und Künstler, die vom Alltag in den Metropolen, von widerspenstiger Natur, von Industrie, den Spuren der Vergangenheit und Popkultur erzählen. So verbindet Osborne Macharia die kulturelle Identität Kenias mit fiktiven afrofuturistischen Geschichten, Yoriyas dokumentiert Alltagsmomente seiner Heimat Casablanca, die schon in der New York Times, im National Geographic und der Vogue abgedruckt wurden und Alice Mann untersucht in intimen Porträt-Essays die Vorstellungen vom Bildermachen als einem Akt der Zusammenarbeit. Mit weiteren Arbeiten von Ilan Godfrey, Fabrice Monteiro, Kibuuka Mukisa Oscar, Léonard Pongo und Fethi Sahraoui gibt das Buch einen zutiefst originären Blick in die afrikanische Wirklichkeit.
-
nolde/kritik/documenta (Deutsch)
42€ In den WarenkorbEmil Nolde (1867–1956) zählt zu den bekanntesten Künstlern der klassischen Moderne. Seine heutige Wahrnehmung ist durch historische Mythenbildung und deren Dekonstruktion geprägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg lancierten er selbst und die zeitgenössische Kunstgeschichtsschreibung das Bild des verfemten Malers. Doch in jüngerer Zeit sind Noldes antisemitische Haltung und sein Opportunismus gegenüber dem NS-Regime erneut ins Bewusstsein gerückt.
Der Düsseldorfer Konzeptkünstler Mischa Kuball (*1959) hat sich mit Unterstützung der Nolde Stiftung Seebüll, auf die Spuren dieser ambivalenten Künstlerpersönlichkeit begeben und sich kritisch mit Werk und Wirkung Emil Noldes auseinandergesetzt. Erste Ergebnisse waren im Winter 2020/2021 in der Draiflessen Collection in Mettingen zu sehen.
Auf Einladung des documenta archivs in Kassel setzte Kuball diese Spurensuche fort. Das forschungsbasierte Ausstellungsprojekt „nolde / kritik / documenta“ beleuchtet die Verschränkung von Werk und Biografie und fragt nach den Widersprüchlichkeiten der Moderne, die in der Künstlerfigur Emil Nolde exemplarisch hervortreten. Im Mittelpunkt steht hierbei die Inszenierung der Werke Noldes im Rahmen der ersten drei Ausgaben der documenta (1955, 1959, 1964), die den „Mythos Nolde“ entscheidend prägten.
Der Katalog „nolde/kritik/documenta“ erscheint begleitend zur Ausstellung im Kasseler Fridericianum (9.12.2022-19.02.2023) in erweiterter Neuauflage.
Seit 2007 ist Mischa Kuball Professor für Public Art an der Kunsthochschule für Medien Köln und assoziierter Professor für Medienkunst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung/ZKM Karlsruhe.
-
Stephan Kaluza
Mechanik Sehnsucht. Kunsterzeugung und Betrachtung14€ In den WarenkorbUngewohnte Antworten aus der Sicht des Kunsterzeugers
Die Frage, was Kunst ist und wie sie entsteht, wird gerne von denen beantwortet, die sie selbst nicht erzeugen. Die Betrachtung und Interpretation steht im Vordergrund und damit eine wissenschaftliche Distanz zur Kunst. Es gibt aber durchaus die Eigen-Betrachtung derer, die Kunst aktiv herstellen und naturgemäß einen inneren Blick auf die prozessualen Bedingungen haben, die überhaupt erst das entstehen lassen, was anschließend betrachtet und beurteilt wird. Diese Sichtweise ist nicht zwangsläufig identisch mit der von außen. Nicht die Interpretation oder eine deduktive Schlüssigkeit steht hier im Vordergrund, sondern ein ableitender und besonders ein schöpferischer Sinn, der sich aus dem Prozess des Kunstherstellens von selbst ergibt.
Die Arbeiten von Stephan Kaluza (geb. 1964 in Bad Iburg, lebt und arbeitet in Düsseldorf) wurden unter anderem im Ludwig Museum Koblenz, im State Contemporary Art Museum, Seoul, in der Kunsthalle Osnabrück, im Palacete des Artes Rodin, Salvador, im Museum on the Seam, Jerusalem, sowie in der KAI 10 | Arthena Foundation, Düsseldorf, ausgestellt.
-
Marion Anna Simon
Gemaltes Kaddisch14€ In den WarenkorbEine Künstlerin malt das Kaddisch
In 333 Selbstporträts wagt Marion Anna Simon (geb. 1972 in Bitburg, lebt und arbeitet in Köln) eine ungewöhnliche Niederschrift des jüdischen Gebetes im Zeichen der Trauer. Am 7. Januar 2017, einen Tag nach dem Tod ihrer Mutter, beginnt Marion Anna Simon mit der Arbeit an ihrem gemalten Kaddisch. Was zunächst als ganz persönliche Trauerarbeit einsetzt, entwickelt sich schnell zu einem künstlerischen Konzept: 333 gemalte und gezeichnete Selbstporträts entstehen innerhalb von elf Monaten – in täglicher Aufzeichnung, mit Acryl und Aquarell, Bleistift und Kugelschreiber, Ölkreide und Pastell, auf Papier und Leinwand, Tapete und Karton, in linierte Schulhefte und billige Notizblocks. Marion Anna Simons Zyklus erforscht das eigene Gesicht als Ort der Trauer und Selbstvergewisserung, er dokumentiert jenseits des jüdischen Bilderverbotes und der patriarchalischen Zuschreibungen an die Söhne ein künstlerisches Ritual in der Tradition des Heiligungsgebetes zum Totengedenken.
-
Larissa Kikol
SIGNED. Unterwegs mit der 1UP-Crew und Moses & Taps18€ In den WarenkorbWem gehört die Stadt? Eine Frage, auf die Graffitisprayer und Politik unterschiedliche Antworten geben. 1UP und Moses & Taps sind internationale Größen der Szene, ihre Aktionen spektakulär, ihre künstlerischen Konzepte radikal. Die Kunstkritikerin Larissa Kikol hat sie drei Jahre lang auf ihren nächtlichen Streifzügen begleitet und ihre Erlebnisse in diesem Buch verarbeitet, das zu einer einmaligen Hommage an die Graffiti-Szene geworden ist. Das Buch ist ein Making-of ihrer Werke im Spannungsfeld von zivilem Ungehorsam, Gesetzesbruch und der Freiheit des Trotzdem. Kikol fährt quer durch Deutschland und schildert in packenden Dialogen verschiedene Welten: die legale und die illegale Kunstwelt, zwischen Malerei und Protest. Immer auf dem Sprung und kurz davor, entdeckt und verhaftet zu werden. Eine Reise hinter die Grenzen der gestatteten Kunst in U-Bahn-Tunnel, auf Hausdächer und Abstellgleise. Dabei entsteht ein Porträt Deutschlands und Berlins und der Machtverhältnisse, die auf unsere Gesellschaft einwirken.
Larissa Kikol (*1986) ist freie Kunstkritikerin, Kunstwissenschaftlerin und Autorin. Sie schreibt unter anderem für Die Zeit, Spiegel Online, Art, die Kunstzeitung, Mare, Monopol Online und Kunstforum International. 2016 gewann sie den internationalen Wettbewerb Talents des C/O Berlin für Kunstkritik. Sie lehrt und hält Vorträge an Kunsthochschulen und Universitäten in Deutschland und Frankreich. Kikol studierte Bühnenbild und Dramaturgie in Berlin-Weißensee und promovierte an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe in Kunstwissenschaft. Sie lebt und arbeitet in Marseille und Köln.
-
Jürgen Claus
To the Oceans with Imagination18€ In den WarenkorbDas Meer als künstlerischer Erlebnisraum
Das Werk von Jürgen Claus (geb. 1935 in Berlin, lebt und arbeitet in Aachen und Baelen, Belgien) umfasst Malerei, Film, Licht- und Solarinstallationen sowie Unterwasserkunst. Seine kunsttheoretischen Bücher erreichten eine Gesamtauflage von über 100.000 Exemplaren. „Jürgen Claus ist der erste, der das Meer eher als Künstler denn als Wissenschaftler betrachtet“, schreibt Michel Ragon. In diesem Buch verbindet Claus Erfahrungen aus faszinierenden Unterwasserinstallationen mit einem aktuellen Thema: dem weltweiten Streben nach einer Regeneration der Meere. Die Publikation verbindet damit Kunst, Architektur, Poesie und Musik im Zusammenhang mit den Ozeanen der Welt.
Jürgen Claus studierte Theaterwissenschaften an der Universität München. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und Professor für Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln.
-
Michael Williams
New Paintings40€ In den WarenkorbUnangenehme Unsicherheiten
Michael Williams (geb. 1978 in Doylestown, Pa., lebt und arbeitet in Los Angeles) hinterfragt in seinen Arbeiten die Geschichte der Malerei, wobei er ihre Komponenten oftmals in Einzelteile zerlegt. Seine Bilder reflektieren die Komplexität und die Widersprüche des modernen Lebens. Auf seinen Leinwänden kommen unterschiedliche Techniken wie Ölmalerei, Collage und Inkjet-Druck zum Einsatz. In seinen neuen Bildern beschäftigt sich Williams mit der Beziehung zwischen Malerei und Fotografie. Durch das fotografische „Negativ“ erzielt er eine glatte Leinwand, die von ihren Eigenschaften als Gemälde und dem historischen Ballast der Malerei befreit ist. Das vorliegende Künstlerbuch veranschaulicht auf mehreren Ausklapptafeln die Arbeitsweise von Williams und enthält einen Text seines österreichischen Malerkollegen Tobias Pils.
Michael Williams studierte Kunst an der Washington University in St. Louis und stellte unter anderem in der Wiener Secession und im Museum of Modern Art, New York aus.
-
Im Wald geboren
Jems Koko Bi & HAP Grieshaber24€ In den WarenkorbDie politische Substanz des Holzes
Jems Koko Bi (geb. 1966 in Sinfra, Côte d’Ivoire; lebt und arbeitet in Kaarst, Dakar und Abidjan) ist weltweit bekannt für seine mit der Motorsäge geschaffenen, monumentalen Skulpturen aus Holz. Seine neueste Werkgruppe wird in diesem Buch den großformatigen Holzschnitten von HAP Grieshaber (geb. 1909 in Rot an der Rot; gest. 1981 in Eningen unter Achalm) gegenübergestellt. Obwohl die beiden Künstler sich nie begegnet sind, zeichnet sich ihr Werk durch ähnliche Themen, Werte und Materialität aus. Im Mittelpunkt steht das Schicksal des Waldes und seine politische wie gesellschaftliche Tragweite: Grieshabers Holzschnitte sind Ausdruck des Widerstands gegen den Raubbau an der Natur in den 1970er-Jahren – heute angesichts der Klimakrise und der Fridays-for-Future-Bewegung aktueller denn je. Die Figurengruppen Koko Bis stehen in der Tradition dieser politischen Kunst, wobei seine Arbeiten ein globales, universelles Plädoyer für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen sind.
Jems Koko Bi studierte am Institut National Supérieur des Arts et de l’Action Culturelle (INSAAC) in Abidjan und an der Kunstakademie Düsseldorf. Seine Werke wurden unter anderem im Centre Pompidou in Paris, auf der documenta 13, der Havana Biennial sowie mehrfach auf der Biennale di Venezia und Biennale de Dakar ausgestellt. 2019 gründete er die Waldbiennale Abidjan Green Arts.
HAP Grieshaber studierte Gebrauchsgrafik an der Staatlichen Kunstgewerbeschule in Stuttgart. Sein Werk gilt als wichtiger Beitrag zur Erneuerung des Mediums Holzschnitt im 20. Jahrhunderts Er war Teilnehmer der documenta I, II und III, Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und wurde mit zahlreichen Preisen und Retrospektiven gewürdigt.
-
Birgitta Thaysen
Amor und Psyche24€ In den WarenkorbAspekte der Liebe
Die Fotokünstlerin Birgitta Thaysen (geb. 1962 in Gelsenkirchen, lebt und arbeitet in Düsseldorf) studierte bei Bernd und Hilla Becher an der Kunstakademie Düsseldorf und war Meisterschülerin von Nan Hoover. In ihren Fotografien findet man ebenso urbane Motive wie Menschenbildnisse. Mit schwarz-weißen Porträtaufnahmen greift sie die antike Erzählung Amor und Psyche auf, dessen Figuren stellvertretend für die Sehnsucht nach Liebe und die Verwirrung der Seele stehen – seit langem vielfältige Interpretationsräume in der bildenden Kunst. Als Entstehungsort für ihre Porträts wählte Thaysen den Künstlerverein Malkasten in Düsseldorf aus, wo jenes Märchen auf einer aufwendigen Kunsttapete aus dem 19. Jahrhundert verwirklicht ist. Die Protagonisten der Aktion wurden auf dem Boden liegend, auf Kissen gebettet, kopfüber fotografiert – für den Betrachter ein verwirrender Augenblick zwischen Hingabe und Zweifel.
Birgitta Thaysen studierte freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd und Hilla Becher. Ihre konzeptuellen Bildserien wurden in zahlreichen Ausstellungen einem breiten Publikum gezeigt.
-
Plastique Fantastique
A Journey through an ephemeral Realm32€ In den WarenkorbSeit Frank Lloyd Wright und den Werken visionärer Architekten wie Frei Otto und Buckminster Fuller sind Blasen zu einer anerkannten künstlerischen und architektonischen Form geworden. Das Berliner Kunstduo Plastique Fantastique (Marco Canevacci und Yena Young) geht noch einen Schritt weiter und macht sie zum Medium temporärer sozialer Interaktionen. Der Philosoph Vilém Flusser verstand den Raum in der digitalisierten Welt als ein Netzwerk relationaler Kontexte, an denen Menschen gleichzeitig an verschiedenen Orten sein können, als eine „Blase, die sich in die Zukunft erstreckt“. Plastique Fantastique verwandelt unsere städtischen und ländlichen Umgebungen in Laboratorien solcher Räume, in denen dringliche soziale, politische und ästhetische Fragen verhandelt werden. Überdimensionierte transparente Blasen, von durchsichtigen Schläuchen umfasste Verkehrsinseln, gigantische Rettungsringe, luftgefüllte Würste, die während Peaches’ Bühnenshow über das Publikum hinweggereicht werden: Diese Installationen von Plastique Fantastique verschmelzen Kunst, Performance, Menschen und Architektur zu einer multisensorischen Erfahrung, die die konventionellen Grenzen der Kunst verwischt und den Blick auf die größere Blase der menschlichen Existenz richtet, in der wir uns befinden. Diese Monografie dokumentiert mit herausragenden Fotografien erstmals eine repräsentative Auswahl ihrer Projekte der vergangenen beiden Dekaden.