






Ilit Azoulay
Facts and Tales. Truth be Told
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| Herausgeber | Valerie Groth |
| Autor(en) | Ilit Azoulay, Shira Backer, Kida Noyman, Sarit Shapira, Estee Balsam, Nir Shauloff |
| Gestaltung | Marek Polewski, Janis Gildein |
| Maße | 30,2 x 21,2 x 4,2 cm |
| Umschlag | Kartonschachtel |
| Seitenzahl | ca.251 |
| Abbildungen | 174 |
| Sprache(n) | Englisch |
| ISBN | 978-3-96912-221-1 |
In einer Zeit, in der unterschiedliche Perspektiven und erzählerische Traditionen zunehmend an Bedeutung gewinnen, widmet sich Facts and Tales – Truth Be Told der beeindruckenden Arbeit von Ilit Azoulay. Die 1972 in Jaffa geborene Künstlerin verwandelt Objekte, Archive und Museumsbestände in Gefäße und hinterfragt dabei traditionelle Wissenshierarchien. In ihrer jüngsten Einzelausstellung Mere Things im Jüdischen Museum in New York präsentiert Azoulay Werke, die das Gleichgewicht zwischen faktischer Darstellung und nuanciertem Geschichtenerzählen ausloten.
Die Publikation zur Ausstellung umfasst Archivseiten, Aufzeichnungen der Künstlerin und Abbildungen der Werke sowie eine Einleitung von Kuratorin Shira Backer und einen Essay der 2018 verstorbenen Kunstkritikerin, Kuratorin und Autorin Sarit Shapira über das Frühwerk von Ilit Azoulay: Houses of Junk and Specters: On Ilit Azoulay’s Early Works. Er unterstreicht die Bedeutung von faktischer Genauigkeit und mündlichen Überlieferungen und lädt dazu ein, das komplexe Zusammenspiel zwischen materiellen Zeugnissen und den vielfältigen und nuancenreichen Geschichten zu erkunden.
Azoulay beleuchtet die Leerstellen in hegemonialen Erzählungen und entlarvt diese mittels einer einzigartigen Methode. Sie schneidet ihre Bilder wie für ein Erpresserschreiben aus Archivmaterialien und Fotos von den Wänden verlassener Häuser und formt sie zu multiperspektivischen Collagen. Auf diese Weise hinterfragt sie den ausschließlichen Wahrheitsanspruch musealer Expertise und legt deren Konstruiertheit offen. Der Katalog ihrer Werke, gestaltet als Box voller Texte und Bilder, spiegelt diesen Ansatz wider und zielt darauf ab, etablierte Narrative in vielfältige Perspektiven aufzulösen.
Box mit 6 unterschiedlichen Einzelpublikationen, limitiert auf 500 Exemplare
DIE PUBLIKATION WURDE ERMÖGLICHT DURCH DIE GROSSZÜGIGE UNTERSTÜTZUNG DER GALERIE LOHAUS SOMINSKY, MÜNCHEN
Weitere Bücher
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Kensise Anders
10€ In den WarenkorbKensise Anders befasst sich in ihrem Werk mit der Lebensrealität Schwarzer Menschen. Sie wurde auf Haiti geboren und als Zweijährige nach Deutschland adoptiert. Nach einer schwierigen Kindheit mit Psychiatrie- und Internatsaufenthalt gelangte sie schließlich zur Kunst, in der sie ihre Erfahrungen verarbeitet. Sie fertigt mit der Häkelnadel Masken, mit denen sie sich weiße Identitäten ironisch aneignet, und Spielteppiche, die die Welt ihrer Kindheit zeigen – Wohnblöcke, Straßenzüge; das „Loch“, wie sie dieses Umfeld nennt. Zudem arrangiert sie auf Leinwänden gehäkelte Fäden, als seien es Pinselstriche. Je eine Bilderreihe ist einer Schwarzen Puppe und nackten weiblichen Körpern gewidmet, darunter auch ihr eigener, mit Bezügen zu Courbets L’Origine du monde (1866). Das sind Akte des Widerstands gegen die Prüderie und die Herrschaft der Weißen. In der Kolonialzeit wurden Schwarze Puppen hierzulande populär, seitdem waren sie nie ganz weg, so wie der Rassismus in unserer Gesellschaft und unseren Köpfen. Dagegen häkelt Anders geduldig, mit Fingerspitzengefühl, sowie mit der gebotenen Radikalität an.
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Female Gaze
From Virtual to Reality25€ In den WarenkorbKunstwerke präsentieren eine Haltung
Der „Female Gaze“ bezeichnet eine Haltung, die konträr zum Male Gaze steht. Der Begriff „Male Gaze“ kam in den 1970er Jahren in der Film- und Werbeindustrie auf. Damit ist gemeint, dass Frauen in Filmen oftmals nicht als Hauptdarstellerinnen agieren, sondern das unterstützende Beiwerk des Mannes sind. Der Male Gaze entspringt einer patriarchalen Gesellschaft, die sich im Wandel befindet. Der Female Gaze propagiert eine moderne Form der Emanzipation, die einerseits den Mann dazu auffordert, eingefahrene Strukturen zu verlassen und – viel mehr noch – die Frauen dazu veranlassen will, sich selbstbewusst die Stärke ihrer Weiblichkeit zu vergegenwärtigen und diese zur Quelle eines eigenen künstlerischen Schaffens und eines eigenen Blicks auf die Welt zu machen. Seit vielen Jahren besucht die Autorin Silke Tobeler Künstler:innen in ihren Ateliers. Aus den dort entstandenen Fotos und geführten Gesprächen entstand der Blog Female Gaze.
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Kai Schiemenz
Priel38€ In den WarenkorbPriele sind Ausspülungen im Watt. Zwischen Sandbänken wird Abgelagertes bei Ebbe ins Meer ausgewaschen und bei Flut fließt das Wasser wieder zurück. Priele sind gleichsam Flüsse im Meer. Dieser Idee folgend, zeigt das Buch die wesentlichen Werke und Projekte von Kai Schiemenz (geb. 1966 in Erfurt, lebt und arbeitet in Berlin) der letzten vier Jahre. Die Publikation gibt einen Einblick in die Herkunft einzelner Werkgruppen und deren Entstehungsgeschichte. Kai Schiemenz beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit Stadt, Raum und Architektur. Seine kleinformatigen Skulpturen sind in sich geschlossene Gebilde, in denen er digitale Techniken mit natürlichen Materialien wie Holz oder Papier kombiniert. Gleichzeitig fungieren sie als Modelle für raumfüllende Installationen und Architekturen für den Außen- und Innenraum, in denen Schiemenz über Blickachsen Räume konstruiert, die den Betrachter aufgrund ihrer Durchlässigkeit direkt mit einbeziehen. Seine Skulpturen sind Architektur und seine Ausstellungen sind Landschaften, in denen sich die Besucher:innen wie in einem Park begegnen. Im Zentrum steht immer wieder die Frage nach dem Einfluss von gebauter Umwelt und urbanen Landschaften auf den Menschen.
Kai Schiemenz studierte 1990–1991 an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee und 1992–1998 an der UdK Berlin, 1999 war er Meisterschüler bei Lothar Baumgarten. 1999 erhielt er den GASAG Kunstpreis, Berlin und 2005 das Villa Aurora Stipendium, Los Angeles.
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Simone Demandt
Movers / Beweger38€ In den WarenkorbAutobahnen sind die Lebensadern Europas. Über sie fließen die Güter des täglichen Bedarfs in die Supermarktregale, auf dem Rücken tausender LKWs, gelenkt von hart arbeitenden Fahrer*innen. Wenn wir hochsehen in die Kabinen ihrer gigantischen Gefährte, können wir gerade mal ihre hinter dem Lenkrad hervorlugenden Köpfe erspähen. Simone Demandt zeigt uns nun endlich mehr von den Held*innen der Straße, die vor ihrer Kamera selbstbewusst posiert haben. Demandts Stärke, das „Intime im Anonymen und das Narrative im Nüchternen“ (Matthias Winzen) zu entdecken, kommt dabei voll zum Tragen. Sie hat die Lebenswelt von LKW-Lenker*innen zu dokumentarischen Schwarz-Weiß-Fotografien kondensieren lassen, auf denen sie diese Menschen zur Gänze und in ihrer Individualität zeigt, also ganz anders, als wir sie auf der Autobahn wahrnehmen. Movers lässt uns durch Demandts unvoreingenommene Augen in die Fahrerkabinen blicken und ermöglicht uns dadurch eine Horizonterweiterung ähnlich dem Reisen, bei der wir sämtliche Vorurteile gegenüber Kraftfahrer*innen hinter uns lassen. Wer wirklich wissen will, wem wir die vollen Regale zu verdanken haben, sollte unbedingt zu diesem Bildband greifen.
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Felix Schramm
Things To Come44€ In den WarenkorbDas bildhauerische Werk von Felix Schramm (geb. 1970 in Hamburg, lebt und arbeitet in Düsseldorf) setzt sich mit Raum und Körper auseinander. In verschiedenen Ansätzen wie installativen Rauminterventionen, Skulpturen und Collagen generiert der Künstler seine Raumformen, wobei er sowohl klassische Werkstoffe, industriell gefertigte Materialien als auch Abfälle und Staub verwendet. Deformationen, Risse, Brüche oder Störungen unterwandern in seinen konstruierten Formensembles die bestehende Ordnung. So bilden sich neue räumliche Zusammenhänge und zeitliche Verschränkungen. Material und Durchformung werden in ein prekäres Verhältnis gebracht und durch Zersetzung, die ein integraler Bestandteil von Schramms Arbeit ist, in Setzung und Neubildung überführt. Die umfangreiche Publikation versammelt Werke und Ausstellungen aus den letzten fünf Jahren und ist Schramms erste Monografie, die einen Querschnitt durch sein gesamtes Schaffen mit allen Werksträngen zeigt.
Felix Schramm studierte von 1991 bis 1993 an der Accademia di Belle Arti in Florenz und von 1994 bis 1998 an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er Meisterschüler von Jannis Kounellis war. Es folgten Studienaufenthalte in Tokio 2000 sowie an der Villa Massimo in Rom 2008.
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MS 00 22
Michael Sailstorfer – Works 2000–202245€ In den WarenkorbMS 00 22 – Michael Sailstorfer: Works 2000–2022
Michael Sailstorfer (geb. 1979 in Velden/Vils, lebt und arbeitet in Berlin) ist einer der bekanntesten deutschen Bildhauer und Objektkünstler seiner Generation. Seine oft aufwändig produzierten und lange geplanten skulpturalen Arbeiten entstehen durch Reflektion und Umdeutung alltäglicher Gegenstände. Es sind verblüffende, skurrile und manchmal auch humorvolle Versuchsanordnungen und Objekte, die mit der Umwelt interagieren, Räume schaffen oder sich selbst dekonstruieren. Diese transformativen Prozesse wirken ebenso konzeptuell wie poetisch und erzählen von Zeitlichkeit und Auflösung. Häufig brauchen Sailstorfers Installationen das Zusammenspiel mit dem Betrachtenden, um zu funktionieren. Seine bildhauerischen Experimente werden meist mit der Kamera dokumentiert und später dem Publikum als Videos oder Fotografien zugänglich gemacht.
Die groß angelegte Monografie MS 00 22 zeigt die wichtigsten Werke aus Sailstorfers gesamtem Schaffen. Formal unterschiedliche Texte und Gespräche mit dem Künstler geben einen fundierten Einblick in seine Arbeitsweise.
Michael Sailstorfer studierte von 1999 und 2005 bei Olaf Metzel an der Münchner Akademie der Bildenden Künste und 2004/05 am Goldsmiths College in London. Er wurde u.a. dem Kunstpreis junger westen (2011) und dem Vattenfall Contemporary (2012) ausgezeichnet. Einzelausstellungen wurden ihm u.a. in der Schirn Kunsthalle Frankfurt (2007), der Kestnergesellschaft Hannover (2010), der Kunsthalle Nürnberg (2011) sowie dem Contemporary Arts Center in Cincinnati, Ohio (2014) ausgerichtet.
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6 U L
Lust und Begehren in Kunst und Design28€ In den Warenkorb„Whose Jizz is this?“
Sex – u – ell, der Publikationstitel erschließt sich allein phonetisch aufgelöst. „Sexuell“ umfasst das breite Spektrum dessen, was wir mit Sexualität verbinden. Lust, Verlangen, Ekstase, Unterdrückung, Obsession – in der Welt der Kunst, in Mode und Design zeigen sich verschiedene Spielarten von Eros und Sexus jenseits festgefahrener Klischees in unterschiedlichen Ausprägungen. Ausgehend von einer Neubewertung der Sexualität über die letzten dreißig Jahre wird in diesem Buch der Frage nachgegangen, inwieweit aktuelle gesellschaftliche Debatten um biologische und soziale Geschlechterrollen, Machtstrukturen und sexuelle Gewalt oder die zunehmende Enttabuisierung sexueller Praktiken Eingang in die Gestaltungen von Künstlern, Modemachern und Designern gefunden haben. Mit Arbeiten und Entwürfen von Walter Van Beirendonck, Monica Bonvicini, Tracey Emin, Hans-Peter Feldmann, Jürgen Klauke, Peaches, Cindy Sherman, Kara Walker, Vivienne Westwood und weiteren.
Das vorliegende Buch dokumentiert das ursprünglich als große Sommerausstellung im Leipziger GRASSI Museum für Angewandte Kunst geplante Projekt, welches aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurde.
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Can Yasar Köklü
CYK55€ In den WarenkorbCan Yasar Köklü (geb. 2003 in Schwelm, lebt und arbeitet in Brooklyn) ist ein junger Fotograf, Grafikdesigner und Filmemacher, der in Köln und Istanbul aufgewachsen ist und jetzt am renommierten New Yorker Pratt Institute studiert. In seiner ersten Publikation CYK – einem Künstlerbuch mit atemberaubend schönen Fotografien und persönlichen Texten – erkundet er sein Heranwachsen, seine Prägung und seine Gefühle in drei verschiedenen Kulturen: „Heimat“ beschreibt sein Geburtsland Deutschland, in dem er die meiste Zeit seines Lebens verbrachte, „Memleket“ ist der Türkei gewidmet, in der seine Wurzeln liegen, und „Home“ zeigt die Eindrücke, die Köklü während eines Schuljahres in Los Angeles und jetzt bei seiner Ausbildung in New York gesammelt hat. Mit seiner Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen fängt er einzigartige – faszinierende und sehr berührende – Momente ein.
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Aline Schwibbe
Now It’s Dark28€ In den WarenkorbAline Schwibbe (geb. 1988 in Hamm, lebt und arbeitet in Berlin) studierte sowohl Psychologie als auch Kunst und ihr Interesse gilt dem zyklischen Charakter von Geschehen und Erleben—in der Erinnerung, in Träumen und im realen Jetzt. Ihre filmischen, fotografischen und mixed media Sequenzen wirken oft wie der Dunkelheit entrissene Ereignisfragmente, die beim Versuch der Sichtbarmachung mehrfachbelichtet wurden.
Die erste Monografie der Künstlerin erscheint anlässlich ihrer Einzelausstellung Now It‘s Dark im EIGEN+ART Lab Berlin. Das Buch stellt Schwibbes umfangreiche multidisziplinäre Praxis vor, die neben Zeichnung, Fotografie und Video auch Skulptur, Animation, Toninstallationen, und Projekte mit Textilien einschließt.
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Language/Text/Image
32€ In den WarenkorbGesprochenes, Texte und Bilder gehen aus sozialen und kulturellen Kontexten hervor; sie sind daher mit Bedeutungen aufgeladen, sind Träger von Werten und Normen. Zwangsläufig markieren sie auch Grenzen, dienen dazu, Menschen zu Mitgliedern von Gruppen oder zu Außenseitern zu erklären. Umso wichtiger ist die Frage, was denn nun gesagt und gezeigt werden darf und wer oder was darüber entscheidet. Der vorliegende Katalog behandelt dieses Thema anhand von herausragenden künstlerischen Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts. Die darin vereinten Arbeiten erzählen von Mechanismen der Ein- und Ausgrenzung, von Zuschreibungen und den dafür geschaffenen Narrativen. Und sie erinnern uns daran, dass diese Erscheinungen menschengemacht und daher veränderbar sind – sie machen uns mitverantwortlich.
Künstler:innen: John Baldessari, Maria Bartuszová, Alice Bidault, Alejandro Cesarco, Ayşe Erkmen, Nadine Fecht, Gary Hill, Janice Kerbel, Gabriel Kladek, Gordon Parks, The National AIDS Memorial, Markus Vater, Gillian Wearing
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Glückliche Tage
32€ In den WarenkorbWir sehen in Kontrasten. Schmerzfreiheit folgt auf den Schmerz, das Glück ist umso strahlender nach einer Phase des Unglücklichseins. Das Glück löst also das Unglück ab, ist vielleicht dessen Kompensation; auf jeden Fall sind sie als Antonyme (zumindest im Diesseits) nicht ohneeinander denkbar. Der Kontrast, den sie bilden, ist auch die Grundlage der Spannungen, die den Werken in diesem Katalog innewohnen. Mal leiten sie uns vom Gipfel des Glücks senkrecht in den Abgrund, in manchen Arbeiten sind die Steigung und das Gefälle aber auch so sanft, dass kein Scheitelpunkt auszumachen ist. Allen Positionen ist gemein, dass sie dem Menschen, einem sozialen Wesen, eine Resonanzerfahrung verschaffen. Glück und Unglück hallen zwischen der Kunst und den Betrachter*innen wider und hinterlassen dabei im besten Fall bei beiden einen langen wahrnehmbaren Abdruck. Beim Öffnen des Katalogs – einer papiergewordenen Metapher des Menschseins – schallt einem dieses heiter-melancholische Echo der Werke entgegen.
Künstler:innen: Rui Chafes, Tamara Eckhardt, Nan Goldin, Felix Gonzalez-Torres, Barbara Hammer, Carsten Höller, Ken Lum, Johanna von Monkiewitsch, Yoko Ono, Heike Weber, Stefan Wissel
Mit Beiträgen von: Yevgenia Belorusets, Nell Sophie Bender, Elias Bendfeldt, Laura Berestecki, Annabella Ernst, Annika Gaeth, Hristina Georgieva, Markus Heinzelmann, Malwin Kraßnigg, Max Florian Kühlem, Natascha Laurier, Martin Middeke, Navaz Roomi-Mirhosseini, Vanessa Joan Müller, Julia Neumann, Martin Paul, Caroline Planert, Maike Prause, Arne Rautenberg, Kira Sophie Röller, Gina Marie Schwenzfeier
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Agostino Iacurci
10€ In den WarenkorbIn seinen Gemälden, Skulpturen, Installationen und Wandmalereien greift Agostino Iacurci (geb. 1986 in Foggia, Italien, lebt und arbeitet in Berlin) auf pflanzliche Formen und botanische Sujets zurück. In klaren Kompositionen und leuchtenden Farben gestaltet er fantastische Ornamente, die die Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion und die Hierarchien zwischen angewandter Kunst, Design, bildender Kunst und Volkskunst aufheben. Sein zentrales Thema ist der gemalte Garten, in dem er Pflanzen, Menschen, Architektur, Geometrie und Dekoration zu einer theatralischen mondänen Landschaft inszeniert. Iacurci gelingt die gegenseitige Durchdringung von Natur und Zivilisation, wobei er mythologische Motive aus der gesamten Kunst- und Kulturgeschichte, von der Antike bis zum Futurismus und zur Postmoderne, in seinen einzigartigen Stil umsetzt.
Agostino Iacuri hat bildende Kunst an der Accademia di Belle Arti in Rom studiert und seit 2009 zahlreiche großformatige Wandgemälde und Installationen für öffentliche und private Institutionen ausgeführt. Außerdem hat er mit internationalen Marken wie Apple, Adidas, Hermès und Starbucks zusammengearbeitet.
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Maxim Gunga
10€ In den WarenkorbMaxim Gunga ist in der Malerei frei von Berührungsängsten. Auf seiner Leinwand schmiegen sich die Ölfarben hemmungslos aneinander, verschmelzen, so wie die Tiere, die Menschen und die Stadtlandschaft Berlins, die ihm als Motive dienen. Körper und Seele, Tierisch-Natürliches und Architektur, Profanes und Heiliges, Sub- und Massenkultur – alles durchdringt sich gegenseitig in Gungas großformatigen Gemälden, uniert zu hybriden Körpern. Das Ergebnis ist eine ekstatische Intimität, ein Fluss aus Farben und mehr oder minder abstrahierten, dynamischen Formen hin zum Urzustand, zum Biotop, zur puren Energie: ewiger Wandel. Konsequenterweise amalgamieren in seinen Bildern auch verschiedene Stile und Epochen der Malerei. Er lehnt sich an am (Neo-)Expressionismus, an der Art Brut, an Baselitz, Lüpertz, den Neuen Wilden, an der Moderne, am Fauvismus, an van Gogh und Matisse. Die Kunstgeschichte verbindet sich über seinen präzisen, geschulten Pinselduktus mit unserer heutigen Lebenswelt und unseren Affekten. Auf sämtliche Geister der Vergangenheit und Gegenwart treffen wir in den Bildern dieses Katalogs, in einem Rausch der Sinne, in der Ursuppe Berlin, in die wir freudig eintauchen.
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Jörg Heieck
CRUX29€ In den WarenkorbZwei faszinierende Werkreihen des Fotografen und Physikers
Mit der tradierten fotografischen Technik der Cyanotypie verwandelt Jörg Heieck (geb. 1964 in Münster, lebt und arbeitet in Kaiserslautern) die Natur in ein faszinierendes Spiel von Blautönen und verfremdeten Strukturen. Wüstenartige Landschaften und Ödnisse – die erste Werkreihe des Bandes entstand in der Sahara, in Island und auf Spitzbergen. Der Mensch steht an einem Kreuzweg: Kann er die Zerstörung des Planeten abwenden? Dieser symbolischen Crux stehen im zweiten Teil belebte Straßenkreuzungen aus China, Japan, Russland, Israel, Indien, Griechenland und Georgien gegenüber. Sie bilden einen Kontrapunkt zu den abstrahierenden Fotografien des ersten Teils und geben Einblick in das außergewöhnliche Werk des Künstlers.
Jörg Heieck ist promovierter Physiker und war viele Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Agfa, Kodak und dem Kernfusionsreaktor-Projekt ITER tätig. Seine Arbeiten wurden international ausgestellt, unter anderem in den Goethe-Instituten in Damaskus und Beirut, auf dem Aleppo International Photo Festival, im Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, und in der Kunsthalle Mannheim.
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André Butzer
Miettinen Collection30€ In den WarenkorbAndré Butzer (geb. 1973 in Stuttgart, lebt in Berlin) wurde durch seine von ihm selbst als „Science-Fiction-Expressionismus“ bezeichneten Bilder bekannt, sowie ikonischen Figuren wie die „Friedens-Siemense“, der „Schande-Menschen“, der „Frau“, aber auch scheinbar abstrakten Kompositionen. Als seine künstlerischen Vorbilder nennt er Walt Disney, Edvard Munch, Henri Matisse, Friedrich Hölderlin und Henry Ford. Butzers utopischer künstlerischer Entwurf ist in dem fiktiven Ort „NASAHEIM“, einer Art Wallfahrtsort im Weltraum, angesiedelt. Seine Gemälde sind aber keinesfalls Umsetzungen narrativer Strukturen, sondern bringen etwas zur Sprache, was vorher nicht gesagt werden konnte. Gleichnishaft verkörpern sie die immer wiederkehrenden Extreme der Geschichte als Sinnbilder der menschlichen Existenz.
André Butzer studierte kurze Zeit an der Merz Akademie in Stuttgart und anschließend an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, von der er 1996 nach nur zwei Semestern verwiesen wurde. In Folge gründete er die autonome und anti-institutionelle Akademie Isotrop (1996–2000), in der sich über 20 Künstlerinnen und Künstler wie Markus Selg, Jonathan Meese und, lose assoziiert, John Bock gegenseitig ausgebildet haben. Zusammen mit Björn Dahlem hob Butzer im Jahr 2001 das Institut für SDI-Traumforschung aus der Taufe.
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Pieter Slagboom
Scent of Hypnosis42€ In den WarenkorbIn Pieter Slagbooms Zeichnungen geht es um Leben und Tod. Darum, dass diese angeblichen Antagonisten untrennbar sind, in seiner Vorstellung sogar verschmelzen. Das Wesen unserer Existenz umschlingt uns auf seinen riesigen Leinwänden mit eherner Kraft: Wir kommen aus der Leere und kehren letztlich wieder dahin zurück. Abertausende Schwünge wie Möbiusbänder machen diese Wahrheit nahezu physisch erfahrbar. Aus Slagbooms Ursuppe aus Strichen schälen sich Tote und Neugeborene neben Geschlechtsteilen heraus, zu sehen sind überlebensgroße Fantasien von verstörenden sexuellen Handlungen. Der Kreislauf des Lebens als Kurzschluss. Der Energie mancher Bilder aus Slagbooms Œuvre ist kaum standzuhalten – wir erschaudern vor unserem zu Pigmenten geronnenen latenten Wissen um den im Leben aufgehobenen Tod.
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Beate Passow
Monkey Business24€ In den WarenkorbAus der Vergangenheit eine bessere Zukunft gestalten
Beate Passow (geb. 1945 in Stadtoldendorf, lebt und arbeitet in München) arbeitet mit ihren Installationen, Fotodokumentationen und Collagen gegen das Vergessen, sieht ihr Schaffen aber nicht als Vergangenheitsbewältigung, sondern als „Gegenwartsbewältigung“. Mit ihren Bildfindungen legt sie den Finger in die Wunden der Erinnerung. Allerdings nicht, um Erkenntnis zu gewinnen, sondern um sichtbare und überprüfbare Gegebenheiten zu verdeutlichen. In ihrem Bilderzyklus Monkey Business entwirft die Künstlerin eine rätselhafte Fabelwelt mit politischer Dimension. Eigenartige Tiere und mythische Figuren bevölkern die großformatigen, schwarzweißen Bilder, die erst bei näherer Betrachtung als gewebte Tapisserien zu erkennen sind. Die ungewöhnlichen Protagonisten bewegen sich durch leicht zu identifizierende Orte: Gibraltar, die New Yorker Wall Street, Brüssel oder die Insel Lampedusa. Hinter diesen geografischen Zuordnungen verbergen sich die politischen Abgründe des gegenwärtigen Europa, dessen herrschende Systeme, ökonomische Strukturen und politische Bewegungen von Passow zur Debatte gestellt werden.
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Johannes Schütz
Die Unterbrechung / The Interruption48€ In den WarenkorbJohannes Schütz (geb. 1950 in Frankfurt am Main, lebt in Berlin) gehört zu den bekanntesten zeitgenössischen Bühnenbildnern und Regisseuren. Seinen Stil könnte man als „einfach, klar und radikal“ bezeichnen. An allen großen Schauspiel- und Opernhäusern im deutschsprachigen Raum, aber auch im Ausland sind die Arbeiten von Schütz zu sehen. Er lernte bei Wilfried Minks und machte 1971 sein erstes Bühnenbild für Luc Bondy. Am Berliner Schillertheater und den Münchner Kammerspielen ging seine Laufbahn als Bühnenbildner weiter, danach war er Ausstattungsleiter am Bremer Theater und am Schauspielhaus Bochum. Von 1992 bis 1998 lehrte Schütz Szenografie am ZKM in Karlsruhe und seit 2010 ist er Professor für Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf.
In seinem Buch Die Unterbrechung spricht er mit Annette Storr über seine neuen Bühneninszenierungen, die mit Modellen und Fotografien, aber am häufigsten mit Stills aus den Aufführungen dokumentiert werden. Darunter sind die Stücke Penthesilea von Heinrich von Kleist, Landestheater Salzburg, 2018; Hamlet von William Shakespeare, Schauspielhaus Bochum, 2019; Reich des Todes von Rainald Goetz, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 2020; Richard II von William Shakespeare, Burgtheater, Wien, 2021 und Der Idiot von Dostojewskij, Thalia Theater, Hamburg, 2021.
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Sonja Yakovleva
10€ In den WarenkorbSonja Yakovleva (geb. 1989 in Potsdam, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main) verwendet pornografische Darstellungen und Bilder aus dem Internet als Vorlagen für ihre teils großformatigen Papierschnitte, in denen persönliche und öffentliche Geschichten von Frauen, Machtverhältnissen, Sexualität und Gewalt verhandelt werden. Die Scherenschnitte zeigen volkstümlichen Motive, mit denen von der Kolonialzeit über die Moderne bis ins angehende 21. Jahrhundert Märchen, Mythen und Ideologien in das kollektive Bewusstsein eingeschrieben wurden. Yakovleva, deren Arbeit häufig mit einem sex-positiven Feminismus in Verbindung gebracht wird, eignet sich diese folkloristische Bildsprache an und hybridisiert und sexualisiert sie. So lässt sie beispielsweise Dessous und Strap-on-Dildos als Schmetterlings- und Insektenpräparate erscheinen, was an historische Forschungsreisen denken lässt. Thematisiert wird aber auch der kapitalistische Zwang, jeden Fetisch zu kategorisieren, zu bewerten und zu vermarkten.
- Erscheint November 2025

Charles Moore
On painting16€ In den WarenkorbFür On Painting hat der New Yorker Kunsthistoriker und Kurator Charles Moore vier Künstlerinnen zu deren Praxis befragt und ihren Motivationen nachgespürt. Diese Publikation besteht aus vier Interviews, die jeweils eine Einleitung von Moore enthalten, sowie Illustrationen der Kunstwerke. Danielle Mckinney, die ausschließlich schwarze Frauen malt, reflektiert über ihre Erfahrungen als Frau, die in den Südstaaten der USA aufwuchs. Nicola Staeglich kreiert subtil geschichtete Abstraktionen, die neue Sichtweisen und Veränderungspotential evozieren sollen. Nirit Takele führt aus, wie ihre jüdisch-äthiopische Abstammung sie als Malerin prägte. Jorinde Voigt, deren komplexe Installationen von Musiknotation inspiriert sind, spricht über Algorithmen und die im Unerwarteten zu entdeckende Schönheit.





















